Change Management

Wenn das Team extrem gefordert ist

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Grosse Veränderungen in Firmen oder Organisationen können Leitung und Personal stressen. Daniel Zindel, Leiter der Stiftung «Gott hilft», beschreibt seine Einsichten nach einem einschneidenden Ereignis im Geschäftsbericht der Stiftung.

Für Daniel Zindel ist klar: Übergänge verunsichern. Sie wecken Hoffnungen und Ängste. In solchen Zeiten sind Leitende besonders gefordert. Der Gesamtleiter der Stiftung «Gott hilft» wertet seine Erfahrungen nach dem Verkauf des Hotels Scesaplana in sechs Punkten aus. Hier eine Zusammenfassung:

1. Selbstführung

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Pfarrer Daniel Zindel, Stiftungsleiter «Gott hilft»
Von Führungskräften wird in «Übergängen» Überdurchschnittliches gefordert. Obwohl sie selbst verunsichert sind, müssen sie Klarheit und Sicherheit markieren. Sie brauchen Zeit, um selbst Klarheit zu gewinnen und kreative Ideen zu entwickeln. Die Führung der Mitarbeitenden beginnt dabei mit der Selbstführung, wobei das geistliche Leben und das Gebet vorrangig sind. 

2. Kommunikation

In Übergängen Verantwortung wahrzunehmen, heisst vor allem kommunizieren. Besonders wenn der Übergang auch Stellen gefährdet. Dabei gilt es, wahrhaftig zu sein, die Realitäten nicht zu beschönigen und trotzdem Hoffnung zu vermitteln. Sobald sich offene Fragen beantworten lassen, wird wieder kommuniziert. Neben den Antworten auf die Fragen von betroffenen Mitarbeitenden muss es auch Raum für Emotionen geben, für Trauer und Enttäuschung und Wut. Neben der Kommunikation nach innen muss auch die Kommunikation nach aussen sorgfältig geführt werden.

3. Straffe Zügel – lockerer Humor

In Übergängen entsteht plötzlich viel Klärungsbedarf, und zahlreiche Entscheidungen müssen gefällt werden. Wenn – wie beim Verkauf des Scesaplana – lange Fristen entstehen, können diese für die Verarbeitung hilfreich sein, aber auch bestehende Strukturen gefährden. Das Leiten in einer solchen Übergangszeit erfordert viel Gestaltungskraft, Ad-hoc-Entscheidungen und Überzeugungskraft. In dieser Zeit muss der Auftrag erfüllt und straff geführt werden. Es braucht Kraft, das Neue anzugehen und gleichzeitig die Übergangszeit zu gestalten. Da können Fehler passieren, und dennoch darf das Lachen nicht verlernt werden. Neben straffen Zügeln brauchen wir lockeren Humor.

4. Starke Teamleistung

Übergänge stellen ein Team auf den Prüfstand. Es kann zu Zerwürfnissen kommen, weil der Übergang Verunsicherung auslöst. Während der eine über die kommende Veränderung jubelt, gerät der andere darüber in Angst und Panik. Die einen sehen die Chance, die andern nur Gefahren. Das kann ein Team sprengen. Eine starke Teamleitung thematisiert diese Prozesse und stellt gleichzeitig die Auftrags- und Zielerfüllung in den Mittelpunkt.

5. Ein Fest feiern

Nach einem gelungenen Übergang wird ein Fest gefeiert. Oder eine Zeit der Besinnung: «Das ist eine Zäsur. Von jetzt an wollen wir in einem andern Modus weiterarbeiten.» Seit jeher hat man Übergänge in spirituellen Ritualen begangen, wie es auch Taufe oder Trauung sind.

6. Übergänge als spirituelle Erfahrung

Übergänge können für Leitende und Mitarbeitende zur Grenzerfahrung und zur Gotteserfahrung werden. Übergänge werfen die Mitarbeitenden aus der Komfortzone des täglichen Trotts heraus. Sicherheiten brechen ein. Da ist die Professionalität der Leitenden gefordert – und die Besinnung auf den, von dem wir Fürsorge und Vorsehung erleben. Es gilt, das richtige Wort zu finden und die Zusatzleistungen aller Beteiligten zu würdigen. Die Erfahrungen beim Übergang können als Lektion für eine lernende, flexible Organisation ausgewertet werden: Was haben wir persönlich – und als Unternehmen – gelernt? Wo und wie ist uns dabei Gott zur Hilfe gekommen?

Zum Thema:
Das dankbare Team (1): Gemeinsam erreichen wir mehr
Das dankbare Team (2): Fünf Wege hin zu einem dankbaren Team
Mehr als ein Kongress: Führungskräfte und christliche Werte
Willow Creek-Seminar: Neue Perspektiven für die Selbstführung

Datum: 21.06.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / lebendig

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