Afrikanische Pfingstchristen
«Gott ist gut» – auch in dieser schweren Virus-Prüfung
In Afrika kümmern sich grosse Pfingstkirchen, im Verband mit einem europäischen Hilfswerk, um Hilfe für die am Corona-Virus Erkrankten.
Auf der Weltkarte zur Verbreitung der Corona-Seuche schien Afrika lang von dem Virus ziemlich verschont zu bleiben. Doch seit Mitte März breitet er sich zunehmend auch auf dem schwarzen Kontinent aus. In Ägypten verkündet schon ein erster Prediger mit Lukas Kapitel 21, Vers 26 die Endzeit: «Menschen werden den Geist aufgeben vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen werden.»
Vom Geheimnis eines gesunden Lebens
In Kenias Hafenstadt Mombasa sind unter der Glaskuppel des pfingstkirchlichen «Jesus Celebration Center» täglich an die 10'000 Beterinnen und Beter versammelt. Zu einem «Gebetssturm» («explosion») für Gottes Beistand in der ausufernden Epidemie. Mombasa ist als Haupthafen der Chinesen in Afrika besonders gefährdet. Ihr Bischof Wilfrid Lai gibt den Gläubigen daher auch praktische Hinweise, um das «Geheimnis eines gesunden Lebens» zu bewahren.
Freiwillige für Hilfstransporte
Nach ihm appelliert das Hilfswerk «Action Medeor» an Freiwillige, als Lastwagenfahrer, Belade- und Entladehelfer den Weitertransport der im Hafen aufgetürmten Container mit Medikamenten, Schutzmasken und anderen medizinischen Gütern zu ermöglichen. Auf der Lkw-Route nach Kenias Hauptstadt Nairobi und weiter nach Uganda, Rwanda, Burundi und bis Kongo hinein ist der Güterverkehr so gut wie zum Erliegen gekommen. Die Transportkosten sind auf das Zweieinhalbfache gestiegen. Das kann sich auch Medeor nicht mehr leisten.
Der Medikamenten-Hilfsdienst wurde 1964 in Deutschland von dem katholischen Arzt Ernst Heinrich Boekels gegründet. Inzwischen erfreut sich Medeor vorwiegend evangelischer Unterstützung. In Afrika ist es Hauptpartner der evangelikalen Missionsspitäler von «Eternal Love winning Africa» (ELWA). Eine Kooperation, die sich in Sachen Ebola bestens bewährt hat, nicht nur in Liberia. Dasselbe bahnt sich nun auch in Sachen Corona an.
Die Helfer der «Gott ist gut»-Kirche
Wenige Tage später im Barnabas-Waisenhaus von Nairobi. Eben sind die ersten Medikamente in Planenwagen angekommen, die mehrere Transportunternehmer in Mombasa zur Verfügung gestellt haben. Auf einer ebenfalls von China erbauten Strasse. Bisher waren auf ihr Coronaviren im Vormarsch – jetzt aber rollt auf ihrem Asphalt Hilfe heran. Beim Ent- und Umladen tun sich Helfer aus der Pfingstkirche «Nzambe-Malamu» hervor. Der Name bedeutet «Gott ist gut!»
Die Folge des Wirkens eines Basler Missionars
Das war schon die Parole ihres Gründers Alexander Aidini Abala (1927–1997). Er hatte die Kirche 1967 in Kinshasa am Kongo gegründet. Zehn Jahre zuvor erlebte er seine Erweckung bei einer Heilungsveranstaltung des Amerikaners Tommy Lee Osborn in Mombasa. Der alte kenianische Sklavenhafen erlangte in der ostafrikanischen Missionsgeschichte nach 1846 eine besondere Bedeutung: Als dort das Wirken des am Basler Missionshaus ausgebildeten und mit einer Baslerin verheirateten Tübingers Johann Ludwig Krapf begann.
Die Nzambe-Malamu. Kirche ist heute über Afrika hinaus verbreitet. Im deutschsprachigen Raum trägt sie den Namen «Gemeinde Barmherziger Gott», die grösste davon befindet sich in Würzburg. Auch in der Schweiz entstand eine ihrer Migranten-Gemeinschaften in Schlieren. Mit den Schwestern und Brüdern in Afrika betet sie innig darum, dass die Losung «Gott ist gut» in einer Milderung der Corona-Schrecken und ihrem tapferen Ertragen wahr wird.
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Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet