Heute ermöglicht er Bildung

Vom Kindersoldaten zum Reggae-Sänger

Der nigerianische Musiker Ben Okafor blickt auf eine schwere Jugend zurück. In seiner Heimat herrschte Krieg, auch er wurde eingezogen – im Alter von 13 Jahren. Manche seiner Kameraden wurden verwundet. Heute setzt sich Ben dafür ein, dass keine Kinder mehr rekrutiert werden.

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Der nigerianische Reggae Sänger Ben Okafor
Ben Okafor engagiert sich für eine Aktion, welche fordert, dass Kinder nicht mehr als Soldaten eingesetzt werden. Als er selbst zwölf Jahre alt war, brach der Krieg in seiner Heimat Biafra aus. Biafra war von 1967 bis 1970 eine Provinz, die sich aus Nigeria herauslösen wollte.

«Unsere Stadt wurde von nigerianischen Truppen erobert, meine Familie und ich flohen. Nach vier oder fünf Monaten wurde ich eingezogen – ich war 13 Jahre alt.» Er sollte beim Wiederstand gegen die nigerianische Armee mithelfen. Der Schmerz und die Zerstörung, die er damals sah, beeinflusste später seine Lyrik.

Wertvolle Verspätung

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Ben Okafor
Ben und andere Jugendliche wurden trainiert, in feindliche Gebiete zu gehen, um zu spionieren.

Weil er einmal beim Einrücken seine Einheit zeitlich deutlich verpasste, war diese bereits losgezogen. Der Zugführer hinterliess eine Nachricht, dass er mit der nächsten Truppe am Tag darauf nachfolgen soll. «Unglücklicherweise wurde meine Einheit von den nigerianischen Truppen abgefangen.» Sie wurden an den Gliedmassen verstümmelt und so nach Biafra zurückgeschickt. Aus diesem Grund wurde schliesslich die Kindersoldaten-Einheit aufgelöst. Was Ben zu diesem Zeitpunkt nicht recht war, denn er wollte eingesetzt werden. Zurück daheim fand er Trost in der Musik.

«Stevie Wonder, James Brown, die 'Beatles' und die 'Rolling Stones' wurden neben nigerianischen Musikern bei uns daheim gehört.» Doch wichtiger war für ihn die Band «The Wailers». «Sie zeigten mir, dass man eine authentische, geistliche Person sein und gleichzeitig gute Musik machen kann. Das war nun mein neues Ziel.»

Einsatz für Kids

«Gott war an meiner Seite und ich glaube, dass er für mich da war. Mich frustrierte aber, dass Gott, der jeden Menschen uneingeschränkt liebt, der gleiche Gott ist, den wir zur Begründung missbrauchen, uns gegenseitig zu zerstören.»

Ben Okafor setzt sich für eine bessere Behandlung von Kindern ein. Dazu hat er die Organisation «Amaka» («Schönes Kind») gegründet. «Es gibt auf der Welt 17 Millionen Kinder, die keinen Zugang zur Primarschule haben, die meisten von ihnen sind Mädchen. Die Welt verliert viel, da sie ihnen den Zugang zur Bildung verweigert.»

Zur Webseite:
Ben Okafor

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Datum: 26.08.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Inspire Magazin

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