Weltflüchtlingstag
Wie Christen Entwurzelten helfen können
Die Weltweite Evangelische Allianz ruft zur tatkräftigen Hilfe und zu einem besonderen Gebetstag am kommenden Sonntag, 23. Juni, auf. Generalsekretär Geoff Tunnicliffe (New York) erklärte dazu, Christen seien als Nachfolger Jesu aufgerufen, jenen Menschen besonders beizustehen, die an den Rand gedrängt werden.
Mehr als 45 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Die meisten sind Frauen und Kinder. Die Zahl der Flüchtlinge hat nach UN-Angaben einen Höchststand seit 18 Jahren erreicht. Das gaben die Vereinten Nationen aus Anlass des Weltflüchtlingstags am 20. Juni bekannt.
UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres hob die Bedeutung der Religion hervor. Für die allermeisten entwurzelten Menschen sei ihr Glaube ein fester Halt. Er könne helfen, ihr Trauma zu überwinden und einen Neustart zu wagen.
Graham mahnt Obama: Keine Waffen an syrische Rebellen
Im Jahr 2012 sind 7,6 Millionen Menschen aus ihren Heimatländern geflohen, mehr als eine Million allein vor dem Bürgerkrieg in Syrien. Im Land selbst befinden sich vier Millionen Personen auf der Flucht. Der Präsident des internationalen Hilfswerks «Samaritan’s Purse», Franklin Graham, hat US-Präsident Barack Obama jetzt davor gewarnt, Waffen an die syrischen Rebellen zu liefern: «Die Opposition ist nicht besser als die Regierung – in mancher Hinsicht vielleicht sogar schlimmer», schreibt der Sohn des Evangelisten Billy Graham an das Weisse Haus. Die USA sollten sich nach Grahams Ansicht aus dem Konflikt heraushalten; das Beste, was die Regierung tun könne, sei, die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen.
Das Hilfswerk unterstützt syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern. Dort sind unter anderem auch die evangelische Diakonie Katastrophenhilfe, die katholische Caritas und das christlich-humanitäre Hilfswerk World Vision engagiert. Es baut derzeit gemeinsam mit der UN ein neues Lager in der jordanischen Stadt Azraq auf. Ende Juni werden dort die ersten 2'000 von mehr als 31'000 Menschen erwartet.
Die meisten Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern
Nicht nur in Syrien, auch in vielen anderen Ländern befinden sich Menschen auf der Flucht, etwa in Afghanistan, Somalia, dem Sudan, Irak und Birma. Sie suchen Schutz in Nachbarstaaten, die meist für ihre Aufnahme schlecht gerüstet sind. Etwa 81 Prozent aller Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern. Wie sollten Christen auf diese Not reagieren? Mit einem Dreiklang aus «beten, helfen, spenden» rät Jeff Palmer, Direktor der baptistischen Nothilfe Global Response.
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Quelle: idea