Wegen Homeschooling

Norwegen: Behörden nehmen christlichen Eltern 12-jährigen Sohn weg

Eine kanadische christliche Familie bittet um Hilfe, nachdem die Behörden ihren 12-jährigen Sohn mit Gewalt von daheim entfernt haben. Dies, nachdem die Eltern entschieden hatten, ihn wegen Schikane in der Schule zu Hause zu unterrichten.

Zoom
Terese und Leif Kristiansen mit ihrem Sohn Kai
Der Vater, Leif Kristiansen, postete am letzten Donnerstag ein Video auf Facebook, das zeigt, wie Polizeibeamte und Beamte der «Kinderschutzbehörde» Barnevernet den Sohn jagen, ihn festhalten und zu Boden drücken, bevor sie ihn von zu Hause mitnehmen. «Kann uns bitte jemand helfen? Barnevernet stiehlt unser Kind….», schreit die Mutter in dem Video.  

Wegen Todesdrohungen von der Schule genommen

Die Beamten waren aktiv geworden, nachdem die Eltern Kristiansen beschlossen hatten, ihren Sohn von der Schule zu nehmen, weil er dort ständig schikaniert worden sei, bis hin zu Todesdrohungen. Sie wollten ihn daheim unterrichten, bis sie eine neue Schule gefunden hätten.

Nachdem die Schulbehörden Kais Fehlen gemeldet hatten, kamen sechs Polizeibeamte und drei Barnevernet-Angestellte zum Haus der Familie, um ihn zu holen. Aber der machte es ihnen nicht einfach. «Wie man im Facebook-Video sieht, rennt der Sohn weg, und die beiden Sozialarbeiter rennen ihm nach und packen ihn. Dann setzt sich einer der Beamten auf ihn, um ihn am Weglaufen zu hindern», berichtet die Hilfsorganisation «Step Up 4 Children's Rights» (Für die Rechte der Kinder aufstehen) aus Wien, die den Fall dokumentiert hat. «Ein Bub, der in der Schule gehänselt und bedroht worden ist, wird jetzt brutal von den Behörden angegriffen. Die Eltern durften ihr Haus nicht verlassen und mussten hilflos zusehen, wie ihr Kind wie ein Krimineller abgeführt wurde.»

Homeschooling nicht illegal

Raymona Skorstad, CEO der norwegischen Organisation «Barnets Beste» (Das Bester für das Kind), erklärte, dass Homeschooling in Norwegen nicht illegal sei. Barnevernet habe das Kind in Gewahrsam genommen unter Berufung auf nur einen einzigen Artikel: «Wenn die Gefahr besteht, dass das Kind materiellen Schaden nehmen kann, wenn es zu Hause bleibt», könne die Organisation ohne Zustimmung der Eltern eine fürsorgliche Sofortmassnahme einleiten und das Kind von daheim wegnemen. Es habe in der Familie aber keine Anzeichen von Gewalt, Misshandlung, Drogen oder sexuellen Missbrauch gegeben. «Barnevernet hat in diesem Fall falsch gehandelt. Das Kind wurde in der Schule schikaniert, darum haben die Eltern ihren Sohn aus der Schule genommen und ihn zu Hause unterrichtet, bis sie eine neue Schule finden würden.» Auch Trond Olsen Naess, der Anwalt der Familie, ist überzeugt, dass Barnevernet überreagiert hat und «nicht die ganze Wahrheit sagt». Die Kommunikation mit der Familie sei sehr mangelhaft gewesen.

Nicht das erste Mal: siehe Familie Bodnariu

Vor zwei Jahren waren überall auf der Welt Proteste vor norwegischen Botschaften ausgebrochen, als Barnevernets Behörden im Dezember 2015 den rumänischen Eltern Ruth und Marius Bodnariu alle fünf Kinder weggenommen hatten, weil sie angeblich daheim geschlagen wurden. Monatelang waren die Kinder von ihren Eltern getrennt, nachdem sie endlich zurückkehren durften (Livenet berichtete wiederholt über den Fall).

Björn Korf von «Step Up 4 Childrens Rights» besuchte die Familie Bodnariu ein halbes Jahr nachdem sie zu ihren Eltern zurückdurften. «Die Kinder waren sehr traumatisiert und konnten nachts nicht schlafen», berichtet Korf. «Sie hatten grosse Angst, dass Barnevernet wieder kommt und sie von den Eltern wegnimmt. Sie leben jetzt in Rumänien und haben Angst, in die Schule zu gehen. Darum unterrichten die Eltern sie jetzt daheim.»

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Datum: 21.02.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post

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