Neal Rozema
«Mein Vater ermutigte mich zu stehlen»
Schon als kleiner Junge spürt Neal Rozema, dass Diebstahl nicht in Ordnung ist. Doch sein Vater, selbst ein Krimineller, ermutigt den Jungen, in seine Fussstapfen zu treten. Jahre später hat Rozema eine Begegnung mit Gott und schafft es, endlich aus dem Teufelskreis von Drogen und Kriminalität auszubrechen.
Ausbildung zum Dieb
Mein Vater sagte mir stolz, dass ich viel Potenzial hätte. In den folgenden zehn Jahren leitete er mich an und lehrte mich alles, was ein Dieb können muss. Ich genoss die intensive gemeinsame Zeit, aber irgendwie spürte ich von Anfang an, dass falsch war, was wir machten. Eigentlich wollte ich kein Dieb sein. Alles, was ich wollte, war die Akzeptanz und Liebe meines Vaters.
Auf dem Weg ins Verderben
Ich fing an zu kiffen, probierte Kokain und irgendwann auch Heroin. Kaum hatte ich das Zeug inhaliert, fühlte ich mich ruhig, friedlich, alles war mir egal. Ich war sofort süchtig und wollte nie mehr ohne Heroin leben. Ich jobbte in einer Bar und klaute nebenher. Mehrmals wurde ich erwischt und hatte schon ein ordentliches Vorstrafenregister.
Schicksalsbegegnung
Dann starb mein Vater, was mich ziemlich aus der Bahn warf. Doch mitten in meiner emotionalen Krise lernte ich eine junge Christin kennen und wir verliebten uns. Wir waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht, aber dass jemand so Wunderbares sich überhaupt mit mir abgab, machte mir Mut. Plötzlich eröffnete sich da ein ganz neuer Weg für mich. Es gab da jemanden auf dieser Welt, der mich tatsächlich liebte!Trotzdem konnte ich meine alten Gewohnheiten nicht loslassen. Ich hätte mich gerne für sie geändert, aber ich schaffte es nicht. Heimlich konsumierte ich weiter Heroin. Zwei Wochen nach unserer Verlobung wurde ich auf frischer Tat bei einem Diebstahl ertappt. Wieder einmal kam ich ins Gefängnis.
Vermasselt
Ich war verzweifelt, denn jetzt würden alle meine Lügen auffliegen. Ich wusste, dass ich den Menschen, den ich am meisten liebte, angelogen und betrogen hatte. Es war alles meine Schuld. Carrie war so verletzt, dass sie mich nie mehr sehen wollte.
Ich hätte genug Geld für meine Kaution gehabt, aber es gab für mich keinen Grund aus dem Gefängnis zu kommen. Zu wem hätte ich auch gehen sollen? Ich fühlte ich mich absolut allein. Ich hatte niemanden mehr.
In meiner Zelle wandte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben an Gott. Ich sagte: «Hier bin ich, ich bin völlig allein. Ich bin ganz unten angekommen. Ich habe nichts mehr und kann auch nichts mehr geben. Und ich kann nicht mehr. Wenn du mir da durch hilfst, dann werde ich dir den Rest meines Lebens nachfolgen, egal, was kommt.»
Gott antwortet
Da fühlte ich, wie etwas über mich strich, und ich konnte eine Wärme spüren, die mich durchströmte. Es fühlte sich an, als würde in mir aufgeräumt werden. Mit einem Mal war ich ganz ruhig. Ich kletterte auf meine Pritsche und schlief ein.Ich weiss, dass das sehr selten ist, aber als ich am nächsten Morgen aufwachte, war meine Sucht nach Heroin einfach weg. Auch meine Trostlosigkeit, mein Schmerz und meine Verzweiflung waren weg. Völlig ohne chemische Substanzen in meinem Körper spürte ich Frieden und Liebe. Ich fing an zu beten, Bibel zu lesen und meine Schuld zu bekennen.
Eine Woche später wurde ich in den Besuchsraum gerufen. Da sass Carrie. Sie erzählte mir, dass Gott sie ermutigt habe, mich nicht loszulassen, sondern für mich zu beten und mir zur Seite zu stehen. Wenn ich mich ändern wollte, würde sie versuchen, mir dabei zu helfen. Ich war überwältigt von Gottes Liebe zu mir. Dass er ein gutes Wort für mich einlegt hatte, das hätte er nicht tun müssen. Für mich war das der Moment, in dem ich mich für ein Leben mit Gott entschied.
Heute sind Carrie und ich verheiratet und haben vier Kinder. Ich bin Gott so dankbar, dass er mich nie aufgegeben hat. Gott liebt uns bedingungslos. Und wer sich auf diese Liebe einlässt, wird zum Guten verändert.
Zur Webseite:
Neal Rozema erzählt seine Lebensgeschichte (englisch)
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: jesus.ch, cbn.com