Im Party- und Drogenrausch
Andreas Bühne: «Ich hielt nichts von Gott, bis er mich rettete»
Andreas Bühne wächst in einem christlichen Elternhaus auf, doch lange hält er Gott für eine Spassbremse. Er will frei sein und ohne Limit leben und merkt gar nicht, dass er immer tiefer sinkt. Erst ganz unten entdeckt er, wie Gott wirklich ist, und findet, wonach er sich immer gesehnt hat...
Schon mit zehn Jahren habe ich gelogen und gestohlen, um interessant zu sein und im Vordergrund zu stehen. Ich setzte auch Gewalt ein, obwohl ich Angst davor hatte. Aber mein Plan ging auf, ich hatte viele Freunde und mein Leben machte mir Spass.Mit 14 Jahren kam ich zum ersten Mal mit Drogen in Berührung. Ich hatte keine Hemmungen, an der Tüte zu ziehen, auch wenn andere mich davor warnten. Das war doch alles nur ein Spiel. Die Zukunft interessierte mich nicht – ich wollte jetzt leben. Völlig emotionslos begann ich mit 16 eine Lehre und auch hier war ich wieder der Faxenkönig, ständig am Blaumachen und auf Partys unterwegs. Inzwischen war ich schon so in Drogen und Alkohol verwickelt, dass ich die Ausbildung irgendwann abbrach.
Ich kam in die Gastronomie, was ich toll fand: Jedes Wochenende Party und dafür bekam ich auch noch Geld. Einmal fuhr ich ohne Führerschein betrunken Auto und raste in einen Baum, aber ich hatte Glück und überlebte. Meine Eltern hofften, dass ich nun endlich aufwache und mein Leben ändere, aber schon im Krankenhaus ging die Party weiter.
Es geht bergab
Durch Einbrüche und Diebstähle hielt ich mich nun über Wasser und schliesslich begann ich, mit einem Freund Marihuana aus Holland über die Grenze zu schmuggeln. Es entwickelte sich daraus ein gutes Geschäft und wir wurden immer leichtsinniger. Einmal sahen wir, wie Beamte an der Grenze Autos durchsuchten. Ich war schon vorbestraft und wusste, dass ich eine saftige Strafe bekommen würde, sollte ich erwischt werden. Zum ersten Mal nach vielen Jahren fing ich an zu beten und sagte zu Gott: «Wenn du mich hier durchkommen lässt, mache ich Schluss mit den Drogen und beginne ein anständiges Leben!» Gott hörte mein Gebet, es war ein Wunder, denn man konnte uns ansehen, dass wir Drogen nehmen. Aber kaum waren wir über die Grenze, feierten wir uns selbst; mein Gebet und mein Gelübde waren vergessen. Danach ging es mit meinem Leben rapide bergab.
Tief im Schlamassel
Wieder mal fuhr ich ohne Führerschein und auf Drogen Motorrad und landete mit einigen Brüchen im Krankenhaus. Um meine Haut zu retten und weil ich gar keine Krankenversicherung hatte, gab ich vor, mein Bruder zu sein. Doch nachts wurde mir klar, dass ich auffliegen würde und so floh ich aus dem Krankenhaus. Jetzt wurde ich auch noch von der Polizei gesucht.
Ich war wirklich am Ende. Ich hatte mein Leben vollständig verbockt. Ich wusste echt nicht mehr weiter und so beschloss ich, meinem Leben ein Ende zu setzen. Ich betäubte mich mit allen Drogen, die ich hatte – aber dann überfiel mich riesige Angst. Ich wusste, dass ich, so wie ich gelebt hatte, nie in den Himmel kommen würde. Auf einmal schoss mir ein Bibelvers aus meiner Kindheit durch den Kopf: «Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.» In grösster Not wandte ich mich jetzt an Gott: «Wenn du aus meinem Leben noch etwas machen kannst, dann rette mich.» Daraufhin schlief ich unter dem Einfluss der Drogen ein. Aber ich überlebte.
Neuanfang
Am nächsten Morgen wusste ich, dass ich mein Leben wirklich ändern muss. Ich fuhr zu einem Freund, der mir erklärte, dass Jesus für meine Schuld am Kreuz gestorben ist. Dass er mir vergeben kann und einen Neuanfang schenken kann, wenn ich ihn um Vergebung bitte und mit ihm ernst mache.
Jesus die Kontrolle über mein Leben zu geben, das war das Beste, was mir passieren konnte. Mir war klar, dass ich nicht in der Lage war, mein Leben selbst zu meistern. Also sagte ich zu Gott, dass er doch bitte in mein Leben kommen soll. Ich begann, ihm meine Schuld zu bekennen und bat um Vergebung. Wie ich mich danach fühlte, könnt ihr euch nicht vorstellen: diese Erleichterung! Es war, als würden Tonnen der Last von mir fallen. Mein Leben war bisher nur noch von Angst bestimmt: Würden meine Lügen auffliegen? Erkennt mich jemand, den ich bestohlen habe? Jetzt liess ich mich in die Hände Gottes fallen. «Oh Happy Day!»
Ich kam bei Freunden unter und fing ein neues Leben an. Ich machte einen Entzug, lernte immer mehr über Gott und erkannte, dass Leben mit ihm wahre Freiheit bedeutet. Ich lernte auch, Verantwortung zu übernehmen und fand einen Job in einer christlichen Buchhandlung. Die Sache mit Jesus war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich muss mich nicht mehr um Anerkennung bemühen, weil ich weiss: Ich bin von Jesus geliebt. Dafür danke ich Jesus.
23 Jahre lang lebte Andreas Bühne drogenfrei und setzte sich dafür ein, dass Menschen von Jesus erfahren. Vergangenes Jahr ist er überraschend gestorben. Doch seine Familie ist sicher, dass sie ihn eines Tages im Himmel wiedersehen wird.
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / heukelbach.org