Janine Urbaniak Reid
«Das war's, ich schaffe es nicht!»
Jahrelang kämpfte die Bestseller-Autorin Janine Urbaniak Reid mit ihrem Sohn gegen einen Tumor. Sie erlebte schwierige Jahre – aber auch einen Frieden, der alle Logik übersteigt.
«Als mein Sohn Mason in den Kindergarten kam, begannen seine Hände zu zittern, und er bekam Kopfschmerzen», erinnert sich die US-Amerikanerin Janine Urbaniak Reid. Verschiedene Ärzte wurden vergeblich aufgesucht. «Ich habe versucht, ihn richtig zu ernähren und ich hatte gesund gegessen, als ich schwanger war. Ich habe alles richtig gemacht.»
Als Mason zehn Jahre alt war, fragte ein Arzt: «Warum machen wir nicht ein Bild von seinem Gehirn? Warum machen wir nicht ein MRT?» Ein ziemlich grosser Tumor wurde gefunden. «Es war ein inoperabler Tumor, weil er um kritische Strukturen von Masons Gehirn gewachsen war.»
Fast gestorben
Mason wurde mittels Chemotherapie behandelt. «Im Alter von 13 Jahren wäre er fast gestorben. Er lag eine Zeit lang im Koma und musste dann sein Leben von vorne beginnen. Er lernte wieder zu laufen, zu sprechen und zu essen. Und das war wahrscheinlich das Schwerste, was ich je erlebt habe.»Janine Urbaniak Reid erinnert sich weiter: «Es gab eine Nacht, in der mein Mann und ich uns im Krankenhaus abwechselten. Jeder, der mehr als ein Kind hat, weiss, wie es ist, wenn man die Bedürfnisse eines Kindes befriedigt und dabei das Gefühl hat, dass das auf Kosten der anderen geht.»
Janine war entmutigt. «An diesem Abend besuchte mich unsere Pastorin Veronica. Ich sagte ihr, dass ich die ganze Zeit bete, aber mich nicht besser fühle. Pastorin Veronica erzählte die Geschichte des Mannes, der seinen Sohn zu Jesus brachte, damit der Junge geheilt wird. Der Mann sagte: 'Ich glaube, aber hilf meinem Unglauben' (Markus Kapitel 9, Vers 24). Das hat mir geholfen, mich auszudrücken: 'Ich glaube an die Gnade Gottes, aber hilf meinem Unglauben!'»
Die Erkenntnis
Janine Urbaniak Reid harrte aus. «Mason hat diese Krise überlebt, was erstaunlich und an sich schon ein Wunder war.» Und sie erlebte ein weiteres Wunder: «Das Wunder war nicht, dass er an diesem Tag aufgestanden ist. Das Wunder bestand darin, dass Pastorin Veronica mich besuchte, dass sie mein Herz auf so tiefe Weise berührte und dass ich von dieser Gruppe von Menschen, die Gott für mich zusammenstellte, auf so tiefe Weise umsorgt wurde.»
Mason durchlebte eine Reihe von Rückschlägen. Janine war mit ihrem Sohn im «Texas Children's Hospital» und ihr Mann daheim bei den anderen Kindern, als sich wieder Komplikationen einstellten. «Ich rief eine Freundin an und erzählte ihr von dem erneuten Rückschlag. Mein Mann war bei unseren anderen Kindern. Er versuchte, einen Flug zu bekommen. Ich war allein. Und meine Freundin Joan sagte: 'Du glaubst doch nicht, dass du das schaffst, oder?' Und ich gab endlich zu: 'Das war's. Ich schaffe es nicht.' Ich war so erleichtert, dass jemand das in mir sah.»
«Du tust es!»
Joan antwortete: «Aber weisst du was? Du schaffst es doch.» Das seien klärende Worte gewesen. «Es ist, als ob man neue Brillengläser einsetzt. Und ich sagte: 'Ich schaffe es.'»
Manchmal müssen wir über unsere selbst auferlegten Grenzen hinausgehen, bekräftigt Janine Urbaniak Reid. «Aber es gibt eine Zeit, in der die Krise so tief und lang wird, dass wir uns einfach um uns selbst kümmern müssen. Besonders in unserer heutigen Welt scheint es, als kämen wir nicht mehr zum Durchatmen. Für so viele Menschen ist es, als folge eine Krise auf die andere.»
Mehr kann man nicht geben
Das sei Balsam für das Herzen. Sei es ein Spaziergang oder etwas anderes. «Es hat sich herausgestellt, dass es egoistisch ist, das nicht zu tun, denn dann bringe ich meiner Familie und der Welt um mich herum, der ich gerne helfen würde, nicht mein bestes Selbst entgegen.»
Weiter reflektiert Janine Urbaniak Reid: «Wenn ich mit der jungen Mutter, die ich damals war, sprechen könnte, würde ich sie wahrscheinlich einfach in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sie eine Heldentat vollbringt. Das würde ich auch sagen, wenn jetzt eine junge Mutter zu mir käme, egal ob ihr Kind krank ist oder nicht. Sie müssen wissen, dass Sie eine Heldentat vollbringen, wenn Sie diese kleinen Menschen lieben und sie in diese Welt führen, die manchmal so unsicher ist.» Mason wurde schliesslich 23 Jahre alt, bevor er an dem Tumor starb.
«Gott ist gut»
Nichts sei einfach gewesen, sagt Janine Urbaniak Reid rückblickend. «Aber ich hatte Zugang zu einer Kraft, von der ich nicht wusste, dass ich sie habe. Es gab so viel Liebe und Frieden, der alles menschliche Verständnis übersteigt, von dem wir in Philipper 4 lesen, und er wurde mir von Augenblick zu Augenblick geschenkt.»
Die Realität war und ist immer noch, dass die Familie auf bemerkenswerte Weise umsorgt werde. «Mein Glaube ist stärker als je zuvor. Ausserdem habe ich weniger Angst. Kurz bevor er uns verliess, bat ich Mason, mir etwas zu sagen, irgendetwas, das er mir sagen wollte. Er summte ein bekanntes Lied: 'Love, love, love, love' wie in 'all you need is love'. Gott ist gut.»
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Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch