Sudans Regierung und Darfur-Rebellen verhandeln – Kämpfe mit schweren Waffen

Die sudanesische Regierung und Rebellen aus der Krisenregion Darfur haben am Freitag in Nigerias Hauptstadt Abuja ihre Friedensgespräche fortgesetzt. In Darfur gingen die Kämpfe zwischen Armee und abtrünnigen Rebellen unterdessen weiter.

Mehr als hundert Mitarbeiter von UN und Hilfswerken wurden wegen der Kämpfe ausgeflogen. Bei einem Hubschrauberabsturz kam ein Helfer ums Leben. Die UN-Menschenrechtskommission in Genf forderte die Regierung in Khartum auf, die anhaltende Gewalt im Land umgehend zu stoppen.

Eine UN-Sprecherin sagte im britischen Rundfunk BBC, Rebellen versuchten seit Dienstag, mit schweren Waffen die Stadt Golo in West-Darfur zu erobern. Auch im Süden Darfurs nahe der Stadt Shearia wurden Kämpfe gemeldet. Die Zahl der Toten wird auf mindestens 30 geschätzt.

UNO und afrikanische Truppe machtlos

Der Sonderbeauftragte der Afrikanischen Union (AU), Salim Ahmed Salim, rief Regierung und Rebellen dazu auf, ihre Verhandlungen zu beschleunigen. An die Vereinten Nationen appellierte er, nicht die Geduld zu verlieren. Der neue AU-Vorsitzende, der Präsident von Kongo-Brazzaville, Denis Sassou Nguesso, forderte die Verstärkung der 7.000 Mann starken AU-Mission in Darfur. Die UN könne Truppen entsenden, die Führung müsse aber beim afrikanischen Staatenbund verbleiben.

Nach Angaben der UN-Menschenrechtskommission sind in Darfur Gewalt und Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung. Die Kommission appellierte an die Regierung, ihre Sicherheitsdienste schärfer zu überwachen. Die Dienste terrorisierten immer noch die Zivilbevölkerung. Die Regierung müsse dem Volk mehr Freiraum geben und dürfe den Medien keine Beschränkungen auferlegen.

Fast drei Jahre nach Beginn des bewaffneten Darfur-Konflikts zwischen Rebellen, sudanesischer Armee und von ihr unterstützten arabischstämmigen Reitermilizen zeichnet sich bislang keine Lösung ab. Mindestens zwei Millionen Menschen sind geflohen. Zehntausende kamen ums Leben.

Dossier: www.sudan.livenet.ch

Datum: 30.01.2006
Quelle: Epd

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