Das „Dorf der Hoffnung“ – ein Wunder auf Raten
Auf einer Fläche von 14 Hektaren entsteht am Rand der armenischen Hauptstadt Jerewan das „Dorf der Hoffnung“. Seine 200 Häuser sollen Wohnraum schaffen für 1200 bis 1500 Menschen. Vertreter von Diaconia Internationale Hilfe, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Repräsentanten eines anderen westlichen Hilfswerks machen die Zuteilung.
Vorbild für diese Siedlung ist ein israelischer Kibbuz. Entsprechend soll es weitgehend autonom funktionieren. Neben einer Parkanlage sind auch eine Schule und eine Krankenstation geplant. Jeder Bewohner trägt seinen Teil zum gemeinsamen Leben bei. Arbeitsleistungen werden entschädigt; alles ist in einem Wohnvertrag festgehalten.
Schrott und Begeisterung
Bauen in Armenien ist nicht einfach. Das meiste Material muss umständlich aus Georgien oder Russland importiert werden. Die Beton-Mischanlage haben die Arbeiter eigenhändig aus Bauschrott fabriziert. Doch es geschieht alles unter fachkundiger Leitung: Bauleiter Vasgen Hambatsian hatte zu Sowjetzeiten ganze Kolchosen entworfen und bauen helfen. Nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit und inneren Ratlosigkeit konnte ihn Diaconia für dieses Projekt gewinnen. Er geht darin auf.
Ein einzelnes Haus kommt auf rund 15.000 Franken zu stehen. Für die ganze Überbauung sind 15,5 Millionen veranschlagt. Der armenische Staat kommt mit gewissen Vergünstigungen entgegen. Die eigentlichen Zahler sind aber die Spender von Diaconia Internationale Hilfe. Gebaut wird entsprechend dem Spendeneingang: immer nur 10 Häuser (5 Doppelhäuser) aufs Mal. Das Wagnis, das die Bauleiter und die Leitung von Diaconia damit eingehen, ist gewaltig.
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Quelle: Livenet.ch