Yabos grosses Fairplay
Er predigt und trinkt auch im Aufstiegskampf Wasser
Karlsruhe-Star Reinhold Yabo wird im Strafraum von Johan Djourou hart gebremst. Doch er sucht den Penalty nicht, auch wenn das im Aufstiegskampf Gold wert gewesen wäre. Yabo predigt manchmal in einer Freikirche – und lebt auch auf dem Platz, was er predigt. Ein Leben ohne Gott wäre wie Fussball ohne Ball, sagt er.
Mit dem Karlsruher SC kämpfte Reinhold Yabo um den Aufstieg in die erste Bundesliga. Gegner war der Hamburger SV, der noch nie aus der höchsten Spielklasse abgestiegen ist. Im Relegations-Hinspiel lag der unterklassige KSC bereits nach wenigen Minuten 1:0 vorn und dies auswärts.Dann die strittige Szene: Yabo dribbelt sich durch die HSV-Abwehr. Auch der Schweizer Verteidiger Johan Djourou kommt zu spät. Doch er lässt sein Bein stehen. Yabo stolpert, kämpft gegen die Erdanziehungskraft und bleibt auf den Beinen; – hätte er sich fallen lassen, wäre wohl der Penaltypfiff erfolgt.
Starkes Glaubenszeugnis
Doch Yabo fällt nicht. Auch wenn er durch die Aktion aus dem Tritt gerät, schiesst er den Ball noch Richtung Tor. Das Leder rauscht aber weit neben dem Gehäuse vorbei. Yabo rennt nach dieser Szene nicht zum Schiedsrichter, um zu reklamieren. Er spielt einfach weiter. Später gleicht der HSV aus.
Im Rückspiel trifft Reinhold Yabo zum 1:0, dennoch verpassen die Karlsruher den Aufstieg.
Wer ist dieser Yabo? Laut «Blick» engagiert sich der Deutsche mit kongolesischer Abstammung in der Freizeit für Flüchtlinge. In Heidelberg gründete er die «Weltliga», in der Teams von Bewohnern aus Flüchtlingsunterkünften Fussball spielen. Für eine christliche Wählervereinigung sitzt er zudem im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe und am Sonntag besucht er eine Freikirche, in der er von Zeit zu Zeit selbst predigt.
Wie Fussball ohne Ball
Auf seiner Webseite tituliert Yabo: «Fussballspieler mit Herz. Christ aus Leidenschaft.» Gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen» betonte Yabo: «Gott hat mit jedem einen Plan. Gott ist ein Pädagoge.» In der Politik versuche er «Gutes zu bewirken im Sinne christlicher Werte.»
Zum Glauben fand er, nachdem er mit einer Nachwuchsauswahl Deutschlands die EM gewann. «Das war heftig. Aber es hat mich nicht komplett ausgefüllt.» Und so habe er gedacht, dass es noch «etwas Grösseres» geben müsse. Mit seiner gläubigen Schwester sprach er über Gott, Jesus und die Bibel. «Es war, als würde Gott durch meine Schwester sprechen.» Gott habe seinem Leben Sinn gegeben. Leben ohne Gott sei wie Fussball ohne Ball.
Zur Webseite:
Webseite von Reinhold Yabo
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Blick