Freikirche in Frankreich
Martin Luther Kings Traum von Einheit und Vielfalt verwirklicht
In einem Vorort von Paris erklingt ein Lied von Versöhnung und Einheit. Und mit ihm eine Botschaft, die Menschen unterschiedlichster Hintergründe anspricht.
«Ich muss keine Gemeinde gründen. Ich muss nur einen Ort schaffen, an dem Menschen geliebt werden und an dem sie durch den Heiligen Geist und Gottes Kraft verändert werden», erklärt Ivan Carluer, französischer Pastor und Gründer der Martin Luther King-Gemeinde (MLK) in der Pariser Kommune Créteil. Inspiriert hat ihn insbesondere Kings Botschaft der bedingungslosen Liebe. «Ich möchte Menschen so lieben, wie sie sind und nicht versuchen, sie dahingehend zu ändern, dass sie so werden wie ich. Sie einfach lieben und sie mit Gott bekannt machen – das allein wird sie verändern», so Carluer.
Ein Traum von Vielfalt und Einheit
Ebenso wie Martin Luther King hatte auch er den Traum, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen unterschiedlichster Hautfarben und verschiedenster ethnischer Hintergründe zusammenkommen und so die Vielfalt von Paris widerspiegeln können. «Als Gott mir den Auftrag gab, in Paris meinen Dienst anzutreten, wurde mir klar, dass mehr als die Hälfte der Kids hier ein afrikanisches Elternteil haben. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller neugeborenen Babies gemischter Herkunft sind, und das begeistert mich! Wir haben derzeit etwa 20 Prozent Schwarze, 10 Prozent Weisse, 10 Prozent Asiaten – und die restlichen 60 Prozent kann man nicht in eine Schublade stecken», lacht Carluer. «Sie haben Gottes Hautfarbe!»3'000 Mitglieder in 17 Jahren
Diese Botschaft der Liebe, die Rassengrenzen überwindet, hat bereits viel Einheit und positive Veränderung gebracht. MLK ist inzwischen eine der grössten evangelikalen Gemeinden im ganzen Land, was die französische Tageszeitung Le Monde dazu veranlasste, Ivan Carluer als zentrale Figur in der französisch-protestantischen Bewegung zu bezeichnen. Während eine durchschnittliche französische Gemeinde etwa 100 Mitglieder hat, zählt MLK heute mehr als 3‘000 (vor 17 Jahren waren es gerade mal 20). In einem ihrer Gottesdienste bekannten vor kurzem 76 Menschen aus den unterschiedlichsten ethnischen und sozialen Hintergründen im Rahmen einer Wassertaufe ihren Glauben an Jesus. «Wir haben noch nie so viele Menschen zu Jesus kommen sehen wie gerade im Moment. Gott bewegt in Frankreich Dinge wie nie zuvor», so Carluer gegenüber CBN News.
Vermieten bietet Chance
Die Gemeinde feiert in ihrem 1000-Plätze-Saal samstags und sonntags Gottesdienste. Den Rest der Woche über steht das Gebäude der Ortsgemeinde zur Miete zur Verfügung. So fanden dort bereits Modeschauen, Autoshows oder Konzerte statt. Und auch Angehörige anderer religiöser Gruppen haben Veranstaltungen dort abgehalten. Ivan Carluer sieht darin die Chance, dass Menschen, die normalerweise kein «Kirchengebäude» betreten würden, mit dem Evangelium in Kontakt kommen.
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Quelle: Joel-News