Indiana Jones & Co.

Christian Engels: Was haben Filme mit Gott zu tun?

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Der Filmpfarrer Christian Engels (Bild: Screenshot Youtube)
Natürlich gibt es die Jesusfilme – mehr oder weniger authentische Verfilmungen der Evangelien. Aber auch in zahlreichen anderen Filmen spielen Glaube, Religion und die grossen Themen der Menschheit eine wichtige Rolle. Darüber spricht Filmpfarrer Christian Engels in seinem Youtube-Kanal «filmshow».

«Willst du reich werden?», fragt die Stimme am Telefon. Bei dieser Frage sollte man normalerweise auflegen, denn entweder wird es jetzt kriminell oder man bekommt Lose für eine Lotterie angeboten. Jeffrey Boam sagt jedoch: «Ja, was soll ich tun?» «Schreibe das Drehbuch für ‹Indiana Jones 3› für mich», meint der Mann am anderen Ende, der Regisseur Steven Spielberg.

So steigt Christian Engels in sein Feature über Indiana Jones ein. Engels ist unter anderem Leiter des Filmkulturellen Zentrums im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), Geschäftsführer der Evangelischen Filmjury und Beauftragter für die Zusammenarbeit mit einigen Fernseh- und Radiosendern. Neben dieser Gremienarbeit informiert er regelmässig auf Youtube auch «normal Sterbliche» über das, was sie an Filmen interessiert: Hintergründe, Anekdoten, Persönliches und eben Glaubensinhalte. Sein aktueller Beitrag dreht sich um den Klassiker «Indiana Jones und der letzte Kreuzzug».

Indiana Jones und der Glaube an Wunder

Der Schatzsucher Henry Jones jr., so «Indys» eigentlicher Name, hat sich bereits zweimal mit grossem Erfolg durch antike Mythen und über die Leinwand gekämpft. Doch nun fragt sich das Team um Steven Spielberg (Der weisse Hai, E.T., Schindlers Liste, Jurassic Park) und George Lucas (Star Wars), welche Aufgabe ihr Held noch lösen soll: «Indy und die Pfirsiche der Unsterblichkeit»?

Sie entscheiden sich stattdessen für eine Suche nach dem Heiligen Gral. Der Protagonist hält schon in den ersten beiden Filmen nichts von frommem «Mambo Jambo», macht sich aber auf die Suche nach dem mythischen Kelch, der angeblich besondere Kräfte verleihen soll, um zu verhindern, dass er die Hände der Nazis fällt. Der Film ist actionreich und von dem Kaliber, das kleine (und grosse) Jungens mögen. Doch am Schluss wird Indy herausgefordert zu glauben. Drei Prüfungen muss er auf dem Weg zum Gral bestehen, und besonders die letzte hat es in sich: Er muss – ohne jetzt zu viel zu verraten – ins Leere steigen in der Hoffnung, dass da etwas oder jemand ist, der ihn trägt. Das nennt der Film «a leap of faith», einen Glaubenssprung.

Engels amüsiert sich in seinem Kommentar darüber, dass Wikipedia im Englischen diesen Begriff ausführlich thematisiert, während der deutsche Paralleltext zu «Vertrauensvorschuss» nur sehr kurz ausfällt. Kommt Indiana Jones zum Glauben? Nicht in dem Sinne, dass er eine «Entscheidung für Jesus» trifft, aber sein Schritt ins scheinbare Nichts ist ein Glaubensschritt, der im Film belohnt wird.

Filme und Gott

Die Mischung der zurzeit 96 Youtube-Clips der «filmshow» ist interessant: Engels thematisiert darin Hollywood-Kultfilme wie «The Big Lebowski» genauso wie den Horrorklassiker «Rosemaries Baby». Er berichtet von der Berlinale und bespricht aktuelle deutsche Filmdramen wie «Systemsprenger», das von einem extrem unangepassten und aggressiven Kind handelt. Und überall macht er sich auf die Suche nach interessanten Inhalten, die etwas mit dem Glauben zu tun haben.

Dabei geht es ihm weniger um ein Besprechen von explizit christlichen Filmen; stattdessen findet er Hinweise auf Gott und Glauben in den verschiedensten Filmen und plaudert über ihre Entstehung und alle möglichen Begebenheiten rund um Dreh und Wirkungsgeschichte.

Wer kein Interesse an Filmen und Kino hat, wird mit dem Format sicher nur schwer warm werden, aber wer sich dafür interessiert, wird so manche Hintergrundinformation und Anregung zum Weiterdenken mitnehmen. Apropos weiterdenken: Die Beiträge des Filmpfarrers enden nicht mit einer plakativen Aufforderung dazu, aber sie laden schon dazu ein, sich an seinen Aussagen zu reiben und darüber ins Gespräch zu kommen. Wie war das noch einmal mit Indy? Macht er in den ersten drei Filmen eine Entwicklung hin zum Glauben? Was ist dann mit dem vierten Film, den Lucas und Spielberg 2008 nachlegten? Wäre «Indiana Jones und die Pfirsiche der Unsterblichkeit» nicht die bessere Lösung gewesen? Und was macht Glauben eigentlich aus? Ist dazu ein «Sprung ins Ungewisse» nötig? Offensichtlich kann es sich lohnen, alte und neue Filme einmal auf ihre Werte und Ideen zu geistlichen und Sinnfragen abzuklopfen.

Sehen Sie sich hier eine Episode des Filmpfarrers an:

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Datum: 27.01.2021
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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