Amische und Arche
Eine musikalische Reise nach Nordamerika
Sieben bis acht Konzerte plant Ernst Bänninger in Gemeinden der USA und Kanada. Mehrere Schweizer beteiligten sich an der von ihm angebotenen Nordamerika-Reise, darunter fünf bis sechs Alphornbläser. Musiziert wird unter anderem mit Mennoniten und Amischen. Der ein und andere Platz ist bei Interesse noch frei.
Die Tournee vom 26. April bis 11. Mai führt die Teilnehmer durch das ländliche Amish County in Pennsylvania. «Wir singen verschiedene Lieder in deutscher und englischer Sprache», gibt Reiseleiter Ernst Bänninger einen Einblick in das Programm. «Viele reden das Pennsylvania-Dutch und verstehen dadurch deutsch», so der Hobby-Musiker und Landwirt über die sprachliche Brücke.«Durch einige Übernachtungen bei lokalen Leuten erhalten wir einen Einblick in ihr Leben», blickt Bänninger nach vorn. Weitere Stationen sind Ohio, New York und Quebec. «Es warten verschiedene Highlights, wir haben Kontakte zu verschiedenen Kirchen.»
Niagara-Fälle und Musical «Jesus»
Besucht werden unter anderem die Niagarafälle, das Schöpfungsmuseum mit dem Nachbau der Arche Noah in Originalgrösse und das «Sight & Sound Theatre»: «In diesem Theater werden konstant biblische Musicals aufgeführt, in diesem Jahr das Musical 'Jesus', welches wir anschauen werden.»Der eigene Chor bietet ein gemischtes Programm. Die Amischen ihrerseits bieten «recht moderne Lieder. Es ist ein Slow-Gesang, also recht langsam. Der Vorsänger singt und die anderen stimmen mit ein. Eine Strophe kann bis zu fünf Minuten dauern und es erinnert etwas an die gregorianischen Gesänge. Es stammt auch aus dieser Zeit, da sie damals vertrieben wurden. Wir werden zum Beispiel einfach eine Strophe machen, da es sonst zu lange würde.»
Die Mennoniten dagegen bieten die ganze Bandbreite, «sie singen oft vierstimmig, haben aber auch modernen Worship».
«Brücke zu einst Vertriebenen»
Der Tourplan ist nahezu zu fertig, geplant sind sieben bis acht Auftritte. «Manchmal spricht es sich herum und dann kommen weitere Anfragen. Gerade eingangs Woche ist noch eine gekommen.» Weil die Distanzen aber recht gross sind, muss es auch geografisch Sinn machen, «nicht dass wir zu viel hin und her fahren». Zudem handelt es sich nicht einzig um eine Tournee, sondern auch eine Ferienreise.
Für Ernst Bänninger ist es bereits die fünfte dieser Art, entstanden aus einem Bedürfnis heraus. «Mit Lorenz Schwarz war ich schon zu zweit da und auch mit Kleingruppen. Wichtig ist es mir, eine Brücke zu schlagen zu den ehemaligen Vertriebenen der Täufergeschichte. Wir wissen viel zu wenig, dass in der Schweiz vor 300 bis 400 Jahren Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt worden sind.»
Der Chor ist bereits gut besetzt; wer Interesse hat, kann sich dennoch bis Ende Februar 2019 anmelden.
Weitere Infos unter E-Mail: ernst@sunnerai.ch
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet