«Schweizer Powern» on Tour

Mundart-Rock auf dem Bauernhof

Die Mundart-Rockband «Schweizer Powern» begibt sich auf eine Tournee, die sie auf zehn Bauernhöfe führt. Ihre berndeutschen Texte kreisen ums Landleben. Hinter den Keyboard-Tasten steht der Rohrbacher Pfarrer Alex Kurz.

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Die Band «Schweizer Powern»
«Wir singen, weil das Land uns braucht», betont die Band, die seit mehr als einem halben Jahrzehnt «Bauern-Rock» spielt.  Nun folgt eine Hof-Tour, die am 2. Mai in Madiswil (BE) beginnt und die bis Herbst über Höfe in verschiedenen Kantonsteilen führt.

Alex Kurz, warum begeben Sie sich auf eine Tournee auf Bauernhöfen?
Alex Kurz: Wir machen seit sechs Jahren Bauernrock. Manche Leute sagen, wir hätten ein sehr ideales Bild vom Landwirten, Bauern seien manchmal auch die grössten Kapitalisten, es gehe vielen nur ums Geld. Wir wissen natürlich auch, dass es auf dem Land unterschiedliche Menschen und Mentalitäten gibt. Mit der Hoftour wollen wir Beispiele geben, welche Leute wir meinen, wenn wir vom Landleben singen: Bauern, die mit Herzblut bei der Sache sind, und bei denen sich nicht alles ums Geld dreht. Wir haben zehn solche Bauernhöfe gesucht, auf denen wir Konzerte geben.

Wie sieht ein solcher Konzertabend auf dem Bauernhof aus?
Man trudelt irgendwann ein, trinkt etwas, um 20 Uhr gibt es einen Konzertblock. Wir spielen in einer Scheuer oder einem Tenn, das der Bauer für uns geräumt und ein paar Bänke bereitgestellt hat. Wir spielen «unplugged» mit minimaler Verstärkung. Nach einem ersten Set gibt es etwas zu essen, ein zweiter Musikteil folgt. Man verweilt, plaudert, hört zu, bleibt vielleicht noch zu einem Käfeli – um Mitternacht ist Schluss.

Ihr bietet Essen an, also geht es trotzdem ums Geld…
…Nein, es geht ganz klar ums Zusammensein. Wir als Band verlangen nichts, stellen am Ende ein Kollektenkübeli hin, für die, denen es gefallen hat. Für den Bauern geht es darum, dass er für die Gäste ein paar Würste auf den Grill legt – keiner wird reich davon. Wir wollen zeigen, dass es Dinge gibt, die nicht kommerziell sind und trotzdem Spass machen. Das wird jedem klar werden, der zu diesen Leuten kommt und einen solchen Event miterlebt.

Warum diese Botschaft? Heute ist auf der Welt immer alles verfügbar und es kostet etwas. Warum dieser Kontrapunkt?
Wir verpassen Wesentliches, wenn wir uns einfach von dem treiben lassen, was gerade läuft. Damit sage ich nichts Neues. Theoretisch weiss das jeder. Wir von den «Schweizer Powern» meinen: Nehmt doch einmal eine konkrete Gelegenheit zum Ausstieg wahr. Dass man zu viel los hat, ist bekannt. Aber mal etwas konkret festmachen, ein Stück Gegenkultur leben, aus dem Alltag aussteigen – dazu braucht es Gelegenheiten. Bei unserer Hoftour kann man das.

Wenn man das Landleben anschaut, haben die Dörfer eine Kirche mittendrin. Somit sind Sie als Pfarrer die «Kirche im Dorf» der Band?
Meine Bandkollegen haben Freude daran, dass ich mit ihnen Bauern-Rock mache. Wir alle teilen ein Stück Landleben, und jeder bringt seinen Beitrag, seine Wesensart und seine Gedanken mit ein. Für mich als Pfarrer liegen eine Hoftour und ein Gottesdienst nicht so weit auseinander. Leute, die den Gottesdienst als Ausstiegsmöglichkeit aus dem Alltag nicht kennen, kommen vielleicht durch die Hoftour auf den Geschmack.

Wie habt ihr die Höfe gefunden?
Wir suchten nach Höfen, bei denen wir das Gefühl hatten: da wird mit Freude und Herzblut «gebauert». Wir hatten sie übrigens schnell zusammen, es waren Bauernleute, die auch sonst hie und da etwas organisieren, wie zum Beispiel Brunches oder Ausstellungen. So haben wir im Bernbiet bis ins Oberland zehn Höfe gesucht und sie gefunden.

Webseite:
Schweizer Powern

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Datum: 02.05.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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