Nichtreligiöse stärkste Gruppe

Frankreich: Evangelikale auf 1,6 Prozent gewachsen

Das säkulare Land Frankreich erlebt starke Umbrüche seiner religiösen Landschaft. Dabei sind die grossen Agglomerationen heute religiöser als die ländlichen Gebiete.

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Evangelikale Christen teilen ihren Glauben zunehmend in der Öffentlichkeit.
Der traditionelle katholische, protestantische und jüdische Einfluss im Land ist deutlich zurückgegangen, wie eine Untersuchung der Soziologen Claude Dargent und Olivier Galland herausfand, die im Magazin «Le Point» veröffentlicht wurde. Obwohl sich 32% der Bevölkerung als römisch-katholisch identifizieren, besuchen nur 7% mindestens einmal im Monat die Messe. Vor 40 Jahren bekannten sich noch 70% zur katholischen Kirche; 1981 besuchten 17% regelmässig die Messe, 2008 noch 9%. Aus der Altersgruppe der 18-29 Jährigen bekennen sich nur 3% als praktizierende Katholiken.

Auf der anderen Seite hat sich die Zahl der Franzosen, die eine «andere Religion» praktizieren, in den letzte 40 Jahren verdreifacht – von 3% im Jahr 1981 auf 10% heute.

Starkes Wachstum der Evangelikalen

Der Islam ist die stärkste Minderheits-Religion in Frankreich: 6% der Bevölkerung folgen den Lehren Mohammeds. Evangelikale Christen stellen heute 1.6% der Menschen in Frankreich. Acht von zehn evangelikalen Gemeinden wurden seit 1970 eröffnet und gegründet – ihre Rekordzahl im Jahr 2017 beträgt 2'200. Das anhaltende Wachstum der Evangelikalen vor allem in den letzten 20 Jahren wird auch vom Nationalen Rat der Evangelikalen (CNEF) bestätigt. Ein wichtiger Grund ist sicher die nationale Strategie der Gemeindegründung, die unter dem Namen «1 pour 10'000» (Eine Gemeinde auf 10'000 Einwohner) zu einem deutlichen, regelmässigen Anstieg der Zahl neuer Gemeinden geführt hat. Alle 10 Tage wird heute eine neue Gemeinde gegründet.

Nichtreligiöse als neue Mehrheit

Auf der anderen Seite: die Zahl der «Nones», der nichtreligiösen Menschen, hat sich in Frankreich seit 1981 mehr als verdoppelt – von 27% auf heute 58% der Bevölkerung. Diese Gruppe ist nicht homogen in sich: sie umfasse 21% Atheisten (meist Männer), aber auch Agnostiker oder Deisten.

Interessante Erkenntnisse runden die Untersuchung ab: So sind Menschen mit höherer Schulbildung oder Bewohner städtischer Agglomerationen nicht länger weniger religiös. Die grossen Agglomerationen seien heute «religiöser als der Rest Frankreichs», so die Untersuchung. Und: die Zahl der Menschen, die täglich beten, ist von 12% im Jahr 1998 auf 14% heute angestiegen.

Zum Thema:
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Datum: 18.06.2019
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus / übersetzt und bearbeitet: Livenet

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