«Reisen des Todes» eindämmen
Christen in Italien wollen tausend Flüchtlinge aufnehmen
Evangelische Gruppen aus Italien wollen der Flüchtlingskrise begegnen, indem sie «Reisen des Todes» eindämmen. Konkret planen die Christen, tausend Flüchtlinge aufzunehmen.
Leiter der protestantischen Gemeinden Italiens und der in Rom ansässigen St. Egidio Gemeinschaft baten die italienischen Behörden, humanitäre Visa für tausend Flüchtlinge auszustellen, die in Camps im Libanon, Marokko und Äthiopien angekommen sind.
Erste 100 Flüchtlinge kommen bald
Das erste Ziel ist nun der Flug der ersten Gruppe aus einem libanesischen Camp. Die rund hundert verletzlichsten Flüchtlinge – darunter vorwiegend Syrer, die krank, behindert oder alt sind sowie alleinstehende Frauen mit kleinen Kindern – sollen herausgeholt werden. Dies soll Ende Januar oder zu Beginn des Februars über die Bühne gehen, sagt Marco Impagliazzo, Präsident der St. Egidio Gemeinschaft.Es sei eine exemplarische Vereinbarung, um die «Reisen des Todes» und das Ausdehnen der Schlepperei zu verhindern, wird Impagliazzo von der «Associated Press» zitiert. Er hoffe, dass Italien mehr solche Visa ausstellt.
Beispiel soll Schule machen
Impagliazzo hofft, dass auch andere europäische Nationen diesem Beispiel folgen. Die Ankommenden werden ebenfalls in den Asylprozess kommen und mit Unterkunft, Medizin und Bildung versorgt.
Die UN-Flüchtlingsagentur teilt mit, dass sie solche privaten Sponsorings begrüsse, damit Bedürftige rasch in Sicherheit kommen und ein neues Leben in einem Drittland finden können.
Zum Thema:
Gewalt gegen Christen: Pfarrer spricht von «iranischen Verhältnissen» in Flüchtlingsunterkünften
Vineyard-Leiter Martin Bühlmann: «Die Flüchtlingskrise ist eine Chance»
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today / Guardian