European Leadership Forum
Auf der Suche nach Wegen zur Wieder-Evangelisierung Europas
Etwa 700 evangelische Leiter aus ganz Europa treffen sich Ende Mai in Wisla, Polen, um gemeinsam Impulse zu suchen, wie das Evangelium in Europa neu Fuss fassen kann. Doch auch für diejenigen, die nicht persönlich dabei sein können, gibt es Teilnahmemöglichkeiten.
Die Idee des European Leadership Forum (ELF) ist, dass Menschen zusammen kommen, die zwar in verschiedenen Bereichen, aber mit derselben Vision tätig sind. Dabei konzentriert sich das ELF darauf, wie die biblische Gemeinde erneuert und Europa wieder evangelisiert werden kann, so erklärt es der Leiter des ELF, Greg Pritchard, in einem Interview mit Evangelical Focus. «Hierfür arbeiten wir mit den Leitern. Wir helfen ihnen, unterstützen sie, dienen ihnen, rüsten sie aus und geben ihnen das notwendige Material.»Die Hilfe, die den Leitern aus 40 Ländern Europas angeboten wird, ist konkret und praktisch. «Wir fragen die Leiter: 'Was will Gott, dass ihr tun sollt, und wie können wir euch darin helfen?‘» Über 130 Redner bieten Workshops zu 26 unterschiedlichen Themengruppen an, darunter Gemeindegründung, Apologetik, Biblische Lehre, Wissenschaft, Medien, Arbeit mit Moslems und Politik und Gesellschaft.
Evangelische Identität zeigen
Neben den Workshops und der Zurüstung von Leitern möchte das Forum auch eine Initiative sein, um eine deutliche evangelische Identität zu zeigen. Doch was genau bedeutet «evangelisch» für die Organisatoren des ELF? Pritchard nennt gegenüber Evangelical Focus zwei Hauptaspekte: der biblische Aspekt, nämlich wiedergeborene Christen, deren Autorität die Bibel und nicht die Kirche an sich ist. Ein weiterer Aspekt ist das gemeinsame Vertrauen darauf, dass die Rettung durch den Glauben kommt, nicht durch die Sakramente der Kirche.«Das Ziel des Forums ist es, evangelische Christen zusammen zu bringen, die wirklich glauben», erklärt Pritchard. «Pablo Martínez aus Spanien ist sich darin mit Stefan Gustavsson aus Schweden einig. ... Es begeistert mich, wenn Menschen einer Meinung sind und die gleiche Leidenschaft haben, so wie Paulus es beschreibt. Und das ist genau das, was hier passiert.» Wichtig sei nur, dass man sich in Bezug auf die Bibel und das Evangelium einig ist. «Wir haben die Freiheit, uns einzugestehen, dass verschiedene Menschen in zweitrangingen Dingen unterschiedliche Positionen beziehen. Und als solche behandeln wir sie auch, als zweitrangig.»
Doch das Forum, das vom 29. Mai bis 4. Juni 2015 stattfindet, ist laut Pritchard nur die Spitze vom Eisberg, denn über das Jahr verteilt finden über 350 bis 400 weitere Initiativen und Konferenzen statt. «Am stärksten begeistert mich das konstante Wachstum, das Gott bewirkt. Die Teilnehmer leiten mittlerweile nationale Bewegungen in ihren eigenen Ländern.»
Online-Ressourcen und Web-Konferenzen
Die Inhalte des Forums können aber auch per Internet angeschaut werden. Die 350 Sitzungen und Workshops der Konferenz werden aufgenommen, geschnitten und später über die Webseite der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Ausserdem gibt es kurze Videos, in denen Experten Fragen beantworten. «Es ist eine Datenbank, die immer weiter wächst, und jeder kann hierauf zugreifen», erklärt Pritchard.
Ausserdem stehen jährlich etwa 100 Internetkonferenzen zur Verfügung, die wöchentlich aufgeschaltet werden und mehrheitlich öffentlich zugänglich sind – eine Möglichkeit, am Forum teilzunehmen, ohne persönlich anwesend zu sein. Pritchard nennt ein Beispiel: «Wir hatten einen Professor der Universität Cambridge, der einen Kurs über das Alte Testament und das Konzept des Völkermords gegeben hat. Siebzig Personen aus aller Welt, von jedem Kontinent, nahmen daran teil. Sogar andere Professoren hörten zu. Nicht jeden Tag hat man die Möglichkeit, einen Cambridge-Professor über sein Fachgebiet sprechen zu hören.»
Zur Webseite:
European Leadership Forum
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / ProtestanteDigital