Kinderlosigkeit
Billiger Trost hilft Betroffenen nicht
Betroffene Paare sollten die Trauer zulassen und sich für Alternativen öffnen.
In einem Seminar «Mit Perspektive – trotz Kinderlosigkeit» beim Gemeinde-Ferien-Festival SPRING in D-Willingen haben der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG), Ansgar Hörsting und seine Frau Susanne am 12. April 2012 Wege für ungewollt Kinderlose Paare aufgezeigt.
Wichtig sei es, den Verlust als Verlust wahrzunehmen und Trauer zuzulassen. «Wer Trauer überspringt, findet keine Perspektive, sondern läuft nur weg», sagte Ansgar Hörsting. Trauer und auch Wut seien in dieser Situation normale Gefühle. Schlecht wäre es, wenn es sie nicht gäbe.
Bei betroffenen Paaren könnten auch gut gemeinte Ratschläge oftmals verletzend wirken. Ansgar Hörsting warnte davor, die Kinderlosigkeit «fromm zu verzwecken» – etwa zu sagen, Gott schaffe dadurch Freiräume für andere Aufgaben. Schwer sei es für kinderlose Paare, sich zu freuen, wenn Andere Kinder kriegen. Hier könne es hilfreich sein, sich bewusst für die Freude zu entscheiden und Gott im Gebet um Kraft dafür zu bitten.
Kinderlosen Paaren gibt Hörsting den Rat, den Wert der eigenen Beziehung in den Vordergrund zu stellen. «Ehe muss nicht nur funktionieren, Ehe darf gelebt werden.» Wichtig sei es, sich immer wieder neue Ziele zu setzen und sich die Vorteile der Kinderlosigkeit bewusst zu machen. Man habe etwa mehr Freiheiten für spontane Aktionen. Auch gebe es neben der Elternschaft Alternativen, in junge Menschen zu investieren, etwa im Rahmen der Gemeindearbeit.
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Quelle: Livenet / kep.de