Trotz Ballonverbot
In einem Jahr 23'000 Bibeln nach Nordkorea geschmuggelt
Nachdem Südkorea vor einigen Jahren den Ballontransport nach Nordkorea verbot, mussten Werke wie Voice of the Martyrs Korea neue Wege finden, um Bibeln in das verschlossene Land zu bringen. Trotz allem gelangen immer mehr Bibeln zu nordkoreanischen Christen.
Die Kreativität von Voice of the Martyrs (VOM) Korea kennt keine Grenzen. Seit vielen Jahren hatte das Werk mit Hilfe von Wasserstoff-Ballons Bibeln über die Grenze nach Nordkorea geschmuggelt. Dortige Christen orteten diese anhand eines GPS-Senders und erhielten auf diese Weise immer wieder Bibeln. Dies wurde aber bereits 2018 von der südkoreanischen Regierung verboten (Livenet berichtete) – was nun? Denn parallel zu dem Verbot kamen im vergangenen Jahr deutlich mehr Anfragen und Bitten um Bibeln aus Nordkorea als je zuvor, berichtet Eric Foley, Leiter von VOM Korea, gegenüber Mission Network News.
Erfolreiche Hand-zu-Hand-Verteilung
Das Missionswerk suchte nach neuen Wegen, um Bibeln zu den nordkoreanischen Christen zu bringen. Etwa habe sich die Hand-zu-Hand-Verteilung von Bibeln im Jahr 2020 verdoppelt. «Gott ist nicht an eine bestimmte Verteilmethode gebunden. Und die Nachfrage nach Bibeln ist niemals davon beschränkt, was Regierungen tun oder nicht tun», so Foley.
Geholfen habe ihnen auch das dichte Untergrundnetzwerk von Christen in Nordkorea und den umliegenden Ländern. Die Bibeln in diesem Netzwerk zu bewegen, brauche zwar Zeit, sei aber effektiv. «Wir planen deshalb jetzt nicht nur für das, was wir dieses Jahr tun werden, sondern wir schauen auf die kommenden fünf bis zehn Jahre – wenn der Herr nicht vorher wiederkommt.» Doch die Möglichkeiten, die sich für 2021 im Bereich der Bibelverteilung auftun, seien sehr vielversprechend und «wir haben das Gefühl, dass ganz realistisch – und wenn es der Herr erlaubt – 30 Prozent mehr» verteilt werden kann.
Immer noch Ballon-Sendungen
Trotz des Verbotes sendet VOM Korea weiterhin Ballons mit christlichem Material und Bibeln, wenn der Wind günstig steht. Hierfür musste das Werk auch bereits Strafen zahlen. Foley erklärt: «Die Ballon-Sendungen sind weiterhin der kosteneffizienteste Weg, um eine grosse Anzahl an Bibeln in den südlichen Teil Nordkoreas zu transportieren, wo sich der grösste Teil der Bevölkerung befindet.»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN Online