Archäologe identifiziert Stelle
Hier könnte Herodes Johannes zum Tode verurteilt haben
Laut Archäologen wurde der Palastboden identifiziert, auf dem Johannes der Täufer um 29 nach Christus zum Tode verurteilt wurde. Bereits 1980 entdeckt, dürfte jetzt die Tragweite des damaligen Fundes aufgewertet werden, nachdem scheinbar der Standort des damaligen Throns erkannt wurde.
Die Bibel und der antike Historiker Josephus beschreiben beide, wie Tetrarch Herodes Antipas, ein Sohn von König Herodes, Johannes den Täufer hinrichten liess. Josephus berichtet, dass die Hinrichtung in Machaerus stattfand, einer Festung in der Nähe des Toten Meeres im heutigen Jordanien.
In der biblischen Erzählung war der Tetrarch Herodes Antipas dabei, eine Frau namens Herodias zu heiraten, beide waren geschieden – und die öffentliche Verurteilung der Ehe durch Johannes den Täufer erregte den Zorn des Königs und seiner Braut.
Auf der Geburtstagsfeier des Herodes Antipas führte Herodias' Tochter Salome einen Tanz auf, der König Herodes so entzückte, dass er ihr als Belohnung alles versprach, was sie wollte. Salome, von Herodias angestachelt, verlangte den Kopf von Johannes dem Täufer. Der König zögerte, ihrer Bitte nachzukommen, aber er hielt sein Wort und liess den Kopf von Johannes dem Täufer auf einem Tablett zu Salome bringen (nachzulesen im Matthäusevangelium, Kapitel 14, Verse 3 bis 12).
Besondere Nische entdeckt
Ein Hof, der in Machaerus freigelegt wurde, ist der wahrscheinliche Ort für Salomes Tanz vor König Herodes, erklärte der ungarische Archäologe Győző Vörös, Leiter des Projekts «Machaerus Excavations and Surveys».Der Hof, so Vörös weiter, hat eine halbkreisförmige Nische, die wahrscheinlich die Überreste des Throns ist, auf dem König Herodes sass.
Archäologen entdeckten den Hof im Jahr 1980, aber sie erkannten die Nische erst jetzt als Teil des Throns von Herodes Antipas, erklärte Vörös. Das Vorhandensein des Throns stärkt seine Schlussfolgerungen über den Tanzboden.
Herodes Ziehbruder wurde Nachfolger Jesu
Eine historisch spannende Fussnote, passend zu den jüngsten Erkenntnissen um den möglichen Ort dieser biblischen Geschichte, ist, dass der Ziehbruder von König Herodes Antipas, Manaën, ein Nachfolger von Jesus wurde und in Apostelgeschichte 13 erwähnt wird.
«In der Gemeinde von Antiochia gab es mehrere Propheten und Lehrer: Barnabas, Simeon, genannt 'der Schwarze', Luzius aus Kyrene, Manaën, der zusammen mit dem Herrscher Herodes erzogen worden war, und Saulus.» (Apostelgeschichte Kapitel 13, Vers 1)
Manaën wuchs in der wenig ruhmreichen Familie des Königs Herodes auf, doch Gott entschied sich dazu, ihn zu retten und ihn in den Dienst der Urgemeinde zu berufen.
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Autor: Mark Ellis / Daniel Gerber
Quelle: GodReports / Übersetzung: Livenet