Neue Schulbücher
Saudi-Arabien entfernt teilweise Anti-Israel-Passagen
Saudi-Arabien entfernt Antisemitismus und Anti-Israel-Material aus den Schulbüchern: Zwar hat das Königreich noch keinen Frieden mit Israel geschlossen, aber es unternimmt Schritte, um das Narrativ für zukünftige Generationen zu überarbeiten.
Ein Grossteil des Hasses und der Aufwiegelung, die früher in saudischen Schulbüchern vorhanden waren, sind aus dem diesjährigen Lehrplan entfernt worden. Ebenso wie erhebliche Mengen an antisemitischem und israelfeindlichem Material und die meisten dschihad-bezogenen Inhalte.
«Impact-se», ein Forschungsinstitut, das Schulbücher analysiert, veröffentlichte einen Folgebericht zu seiner Analyse vom Januar 2020, in welchem nun die neuen Schulbücher 2020/2021 bewertet werden. «Wenn man sich die Trendlinie unserer Berichte über den saudischen Lehrplan aus den Jahren 2002, 2008 und sogar 2019 ansieht, ist klar ersichtlich, dass diese neuen Schulbücher den Lehrplan des Königreichs modernisieren», sagte Marcus Sheff, CEO von «Impact-se». Livenet berichtete bereits im Jahr 2005 über die Schulbücher der israelischen Nachbarn.
Hass wird ausgerottet
«Die saudischen Behörden haben damit begonnen, den antijüdischen Hass auszurotten, einschliesslich einer berüchtigten Hadith, welche den Antisemitismus in der muslimischen Welt schürt», analysiert Sheff.Die Hadith gelten als verbindliche Aufzeichnung der Worte, Taten oder stillschweigenden Zustimmung von Mohammed.
Eine Hadith, die als Grundlage für einen Grossteil der antijüdischen Stimmung in der muslimischen Welt dient, wurde aus dem Schulmaterial entfernt. Sie besagte, dass Muslime und Juden in einem Krieg gegeneinander kämpfen würden und die Muslime alle Juden töten würden. Diese Geschichte stand jahrzehntelang auf dem Lehrplan.
Verweise auf Dschihad und jüdische Weltkontrolle entfernt
Ein klassischer antisemitischer Spruch, der noch 2019 enthalten war, wurde ebenfalls entfernt. Darin heisst es, dass Juden (genannt «zionistische Kräfte») «die Welt kontrollieren und ruchlose Mittel einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen, wie Geld, Frauen und Drogen».
Die meisten Verweise auf den Dschihad und Märtyrertum, wie zum Beispiel «Auf dem Weg Allahs ist der Dschihad der Höhepunkt des Islams», wurden entfernt; und die Haltung gegenüber Israel wird laut dem Bericht «ausgewogener und toleranter». Als Beispiel wurde das gesamte Kapitel mit dem Namen «die zionistische Gefahr» entfernt.
Weg noch nicht zu Ende
Auch wenn die Richtung positiv und eine Mässigung festzustellen ist, gibt es dem Bericht zufolge noch viel zu tun. Der Hass auf Juden taucht immer noch in der islamischen Erziehung auf, einschliesslich der Beschreibung von «jüdischen Übeltätern».
Israel ist nicht vollständig legitimiert, es erscheint zum Beispiel noch immer nicht auf den Landkarten. Und der Zionismus wird immer noch als «rassistische politische Bewegung» betrachtet, heisst es in dem Bericht. «Weitere Verbesserungen sind notwendig. Aber der überwiegende Eindruck ist der einer Bereitschaft, sich zu engagieren, am Dialog über Lehrplaninhalte teilzunehmen und sich endlich in Richtung Schulbuchreform zu bewegen», so Sheff.
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Autor: Julie Stahl / Daniel Gerber
Quelle: CBN / Übersetzung: Livenet