Pakistan: Der Engel von Lahore

Ein Christ überwindet den Islamisierungsdruck

Pakistan gilt als eines der militantesten Muslimländer. Als Beispiel für die Unterdrückung der Christen dient das Beispiel von Asia Bibi. Doch mitten in der islamisch geprägten Grossstadt Lahore gibt es durch das Wirken eines mutigen Christen aufblühende Kirchen.

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Die Mehrheit der Menschen, die in Youhanabad, Lahore leben, sind Christen. (Foto: Facebook)
Im Viertel Youhanabad leben aktuell eine Viertelmillion Menschen; die Mehrheit von ihnen sind Christen. Die Hauptstrasse des Stadtteils heisst «Church Road», Moscheen finden sich wenige, dafür Freikirchen an allen Ecken und Enden. Darunter das endzeitlich orientierte «Last Call Church Ministry» mit seinen Missionsärzten, aber einem ebenso ausgeprägten messianischen Heilungsanliegen, die baptistischen «Assemblies of Soul Winners Ministries» oder «Glorious Christian Ministries of Pakistan», die gerade in der Fürsorge für Waisenkinder wirklich «Glorreiches» leisten.

Schlimme Attentate, Selbstjustiz, Kerkerhaft

Noch vor wenigen Jahren sah es in Youhanabad ganz anders aus. Im März 2015 hatten sich politislamische Terroristen an einer evangelischen und katholischen Kirche in die Luft gesprengt. Sie rissen 15 Menschen mit in den Tod, 74 lagen mit blutenden Wunden herum. Die verschont Gebliebenen liessen ihren Schmerz an zwei vermeintlichen muslimischen Schuldigen aus: Sie wurden in Brand gesteckt. Diese unverzeihliche Selbstjustiz führte zu 42, allerdings völlig wahllosen Verhaftungen.

Im weiteren nahm das Vorgehen der Behörden einen erklärt christenfeindlichen Verlauf. Die Haftbedingungen waren so katastrophal, dass einige Untersuchungsgefangene im Kerker starben. Staatsanwalt Anis Schah liess sich viel Zeit, bis er 2017 den Inhaftierten die Freilassung für den Fall ihres Übertritts zum Islam anbot. Diese blieben jedoch standhaft und waren nicht zu zermürben.  

Weitere Oster-Attentate

Zu Ostern 2016 schleuderte ein Attentäter mitten unter christliche Familien, die im Gülschan-i-Iqbal-Park beim Picknick sassen, eine hoch explosive Bombe: Sie liess 72 Tote und über 300 Verletzte zurück, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Im Jahr darauf konnte ein Osteranschlag auf eine Kirche gerade noch verhindert werden. Für seine Planung zeichnete die Terrorbewegung «Islamischer Staat» (IS) verantwortlich. Die als Bombenlegerin ausersehene 19-jährige Norin Legari kam ohne Strafe davon.

Ein christlicher Lehrer ergreift die Initiative

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Der Lehrer und Christ Sajid Christopher
Da beschloss der christliche Lehrer Sajid Christopher, dass es so nicht weitergehen dürfe. Er trat in eine schon 2003 gegründete, bis dahin recht unverbindliche Menschenrechtsbewegung ein, die «Human-Friends-Organization» (HFO). Christopher bestellte die besten Anwälte für die in endloser Untersuchungshaft sitzenden Angeklagten von 2015. Am 30. Januar 2020 hatte er es endlich geschafft: Der Anti-Terror-Gerichtshof von Lahore sprach sie alle frei!

Kirchenbauten sind plötzlich möglich

Sajid Christophers besonderer Stolz sind die 25 evangelischen und ebenso vielen anderen Kirchen, deren Bau er den Behörden in den letzten Jahren abringen konnte. Ob sie den «Assemblies of God» und den «Schild des Glaubens»-Baptisten dienen, oder ob es sich um die schmucke «Rev. Waryam Gill Memorial-Church» der Associate Reformed Presbyerians handelt. Christophers Hauskirchen-Büro steht aber auch so gut wie Tag und Nacht allen Christen von Youhanabad und weit darüber hinaus für alle ihre Anliegen offen.

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Datum: 09.04.2020
Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet

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