Von Jerusalem nach Rom
«Giro d'Italia» startet in Israel
Die 101. Ausgabe des «Giro d'Italia», dem zweitwichtigsten Radrennen der Welt hinter der «Tour de France», startet erstmals ausserhalb Europas: In Jerusalem. Die drei ersten der 21 Etappen führen durch das Heilige Land.
Von Jerusalem nach Rom – das ist kurz zusammengefasst das Programm des «Giro d'Italia», der vom 4. bis 27. Mai 2018 durchgeführt wird. Die drei ersten Etappen der 101. Ausgabe dieses Radrennens gehen in Israel über die Bühne.Am 4. Mai steht ein 9,7 Kilometer langes Zeitfahren auf dem Programm. Am 5. Mai folgt eine 167 Kilometer-Etappe von Haifa nach Tel Aviv und am 6. Mai stehen 233 Kilometer von Beersheba nach Eilat auf dem Programm. Anschliessend geht es nach Italien, wo die restlichen 18 Etappen warten, die letzte ist ein Rundkurs mit Start und Ziel in Rom.
Am Anfang steht eine Einwanderung
Erst vor wenigen Jahren, im Dezember 2015, ist der kanadische Unternehmer Sylvan Adams mit seiner englischen Frau Margareth in Israel eingewandert. Er ist eines von vier Kindern des rumänischen Schoa-Überlebenden Marcel Adams. Dieser setzte sich nach seiner Flucht aus einem Nazi-Lager im israelischen Unabhängigkeitskampf ein. Wenige Jahre später wanderte er nach Kanada aus und baute Einkaufszentren und andere Immobilien, welche später sein Sohn Sylvan weiterführte. Und heute leitet bereits dessen Sohn Josh die Geschicke des Familienunternehmens.
Sylvan Adams ist ein absoluter Fahrrad-Fan, der in seiner Altersklasse sechsmal kanadischer Meister wurde und der nun den Giro nach Israel geholt hat.
Erstmals mit israelischem Team
Der Giro-Auftakt dürfte Millionen Zuschauer vor den Bildschirm locken und für viele ein unbekanntes Bild der israelischen Hauptstadt Jerusalem zeigen. Erstmals ist zudem eine Mannschaft aus dem Land der Bibel am Start: Die «Israeli Cycling Academy», in der auch ein türkischer und ein drusischer Sportler mit dabei sind, startet erstmals an einem Rennen dieser Grösse.
Daneben starten auch zwei arabische Teams: «Bahrain - Merida» aus Bahrain und «UAE Team Emirates» aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sylvan Adams: «Der Weg von Jerusalem nach Rom zeigt, dass Israel und Italien verbrüdert sind. Und es symbolisiert auch den Frieden zwischen Judentum und Christenheit.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Jüdische Allgemeine / Israel heute