Depression und Drogen
Iran: Wie verzweifelte Iraner wieder Hoffnung finden
Die Suizidrate im Iran ist in den vergangenen fünf Jahren extrem angestiegen. Auch der Drogenkonsum und Depressionen sind wie eine «nationale Epidemie». Doch eine Organisation streut Hoffnung in den Medien. Das Ergebnis: 2'300 seelsorgerliche Telefonate pro Tag.
Im Iran gibt es einen traurigen Trend: In den vergangenen Jahrzehnten ist sowohl die Anzahl von Menschen, die unter Depression leiden, als auch die Selbstmordrate, Scheidungsrate und der Drogenmissbrauch extrem angestiegen, berichtet das christliche Werk Heart4Iran. Viele Menschen greifen zu Drogen und Kriminalität, um mit Problemen wie Armut, Arbeitslosigkeit und der Unterdrückung seitens der Regierung umgehen zu können.
Familien jeder Schicht betroffen
Der Anstieg vom Drogenkonsum liegt laut Heart4Iran-Mitarbeiter Edwin Abnous einfach daran, dass die Drogen leicht zu bekommen sind. Der Iran liegt auf der Transportroute der Drogen von Afghanistan bis nach Europa – und so sind Familien aller sozialen Schichten des Landes betroffen, auch religiöse Familien. Aber es gibt laut Abnous auch andere Gründe: «Die Sanktionen, unter denen der Iran seit Jahren lebt, die Isolierung von der internationalen Gemeinschaft, Arbeitslosigkeit im Land, ernsthafte finanzielle Herausforderungen, insbesondere für die Jugend des Iran – all dies hat die Drogenabhängigkeit zur landesweiten Epidemie gemacht.»
Eng damit verbunden sind Depressionen und Selbstmord. Laut Statistiken ist die Selbstmordrate in den vergangenen fünf Jahren gerade unter Jugendlichen und Frauen extrem angestiegen, unter iranischen Frauen um 66 Prozent und unter Männern um 71 Prozent.
Ein geistlicher Kampf
Doch Abnous sieht ein tieferes Problem dahinter: «Wir glauben, dass darunter ein geistlicher Kampf läuft.» Aus diesem Grund versucht Heart4Iran, die Bevölkerung über die Medien und Soziale Medien zu erreichen und ihnen von Jesus zu erzählen. «Wir erhalten unzählige Zeugnisse von Leuten die trotz wirtschaftlicher und sozialer Probleme die Kontrolle über ihr geistliches und emotionales Leben wiederfanden, nachdem sie das Evangelium der Hoffnung für sich annahmen.»
Um den sozialen Problemen des Landes zu begegnen, hat die Organisation eine Telefonseelsorge eingerichtet, die rund um die Uhr Anrufe annimmt. «Wir erhalten jeden Tag etwa 2'300 Anrufe. Und durch diesen Kontakt mit den Leuten, die über das Fernsehen oder Soziale Medien zu uns kommen, kommen etwa 300 Personen monatlich zum Glauben.»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN