Erstes Mal mit Erlaubnis

Vietnam: Gebetstreffen mit 10'000 Teilnehmern

Der amerikanische Evangelist Franklin Graham hat in der letzten Woche in Hanoi eine Gebetsveranstaltung abgehalten, zu der 10'000 Teilnehmer kamen – trotz der restriktiven Religionspolitik der kommunistischen Regierung.

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In Vietnam fand ein Gebetstreffen mit über 10'000 Teilnehmern statt.
«Ich habe gerade eine Veranstaltung in Hanoi durchgeführt. Das ist das erste Mal, dass solch ein evangelistischer Anlass im Norden Vietnams durchgeführt wurde. Eine grosse Menschenmenge kam Samstagabend; das Stadium war voll, dazu haben die Menschen das Ganze noch ausserhalb auf riesigen Leinwänden mitverfolgt», schreibt Graham auf seiner Facebook-Seite über den Grossanlass im Quan Ngua Stadium in Hanoi.

Kurzfristige Bewilligung …

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Pastor Franklin Graham
Franklin Graham, Präsident der Billy Graham Evangelistic Association (BGEA), erklärte, dass die Behörden den Anlass erst in der letzten Woche bewilligt hätten. Nach Aussagen gegenüber Associated Press (AP) hätte die Regierung keinerlei Bedingungen an die Durchführung der Veranstaltung geknüpft. «Dieser Anlass ist für uns und auch für die Regierung etwas noch nie Dagewesenes», erklärte Graham weiter. «Wir wollen nichts tun, was die Regierung oder das Volk von Vietnam vor den Kopf stösst. Wir sind Gäste, und die Regierung hat mir nicht vorgeschrieben, was ich sagen darf und was nicht. Ich rede über Gott, nicht über Politik.» Graham drückte die Hoffnung aus, dass der Regierung durch diesen Anlass klar wird, dass Christen «zu den besten Bürgern in Vietnam gehören und dass es Leute sind, auf die man vertrauen und sich verlassen kann». Der Gebetsanlass sei ein Zeichen dafür, dass sich in den letzten 20 Jahren in Vietnam viel verändert habe. 

… aber immer noch ernsthafte Einschränkungen

Trotz tiefgreifender wirtschaftlicher Reformen in Vietnam behält die regierende kommunistische Partei strikte Kontrolle über alle Aspekte der Gesellschaft, einschliessliche der Medien und der Religion. Die Menschenrechtsorganisation «Human Rights Watch» berichtet von über 100 Personen, die im Moment in Vietnam wegen friedlicher religiöser und politischer Aktivitäten im Gefängnis sind. Die Arbeit von nicht registrierten religiösen Gruppierungen im Land ist nach wie vor stark behindert. Religiöse Leiter berichten von verschiedenen Formen der Belästigung, körperlichen Angriffen, Verhaftungen, Überwachung, Reisebeschränkungen sowie Enteignung und Zerstörung von Häusern. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert Vietnam auf dem 17. Platz, wenn es um die Unterdrückung von Christen geht.

Im mehrheitlich buddhistischen Vietnam mit einer Bevölkerung von 95 Millionen leben etwa eine Million Protestanten und 6,5 Millionen Katholiken.

Zum Thema:
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Datum: 15.12.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Times

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