Blockade im Jemen
Die Bevölkerung leidet, Christen bitten um Gebet
Die Vereinten Nationen warnen Saudi-Arabien, dass das Schliessen der Grenzen zum Jemen für das Land ruinös sein kann. Im von Hunger betroffenen Land ist knapp eine Million Menschen von Cholera betroffen, rund 2'000 Menschen sind bereits gestorben, schlägt ein christliches Hilfswerk Alarm.
Nach einem Raketenangriff der Huthis-Rebellen schloss Saudi-Arabien die Grenzen zu Jemen, um Waffenimporte aus dem Iran zu unterbinden. Das abgefeuerte Geschoss soll letztlich mit Hilfe Teherans in den Süden der Arabischen Halbinsel gelangt sein. Der gegenwärtigen Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen geht auch auf die alte Rivalität zwischen Schiiten und Sunniten zurück.
Dadurch gerät nun aber auch die humanitäre Hilfe für den arg gebeutelten Jemen ins Stocken. Miles Windsor, Sprecher des christlichen Werks «Middle East Concern»: «Die Bevölkerung lebt in einer schwierigen Lage und Cholera breitet sich aus. Fast eine Million Menschen ist betroffen und zweitausend sind gestorben.»
Blockade «desaströs»
Laut dem «Roten Kreuz» sei das Timing der Blockade undenkbar schlecht, da dadurch auch medizinische Hilfsgüter zurückgehalten würden. Die UN spricht betreffend dem Jemen von der grössten humanitären Krise der Gegenwart – das Schliessen der Grenze bringe nun sieben Millionen Jemeniten an den Rand des Hungers.
Für ein Land, das nahezu alles, was es zum Überleben braucht, importieren muss, sei eine solche Blockade desaströs. Dennoch hat die mittlerweile mehrere Jahre dauernde Krise die westlichen Medien noch kaum erreicht.
Christen in Jemen
Miles Windsor erklärt, dass es im Jemen Christen gibt. «Ihre Situation ist in vielerlei Hinsicht die gleiche wie jene der meisten anderen Menschen auch, sowohl was den Krieg betrifft, die Knappheit an Nahrungsmitteln und vielem anderen.»
Hinzu kommt, dass Christen unter Druck der Gesellschaft und Familie geraten können, sowie durch die Extremisten-Gruppen, die durch das entstandene Machtvakuum zu florieren beginnen. «Am stärksten unter Druck geraten Christen, die auf eine muslimische Vergangenheit blicken.»
Sie nehmen Verantwortung wahr
Diese Christen kämpfen nicht nur um das tägliche Überleben, sondern sie versuchen auch herauszufinden, wie sie ihren Glauben in diesem Kontext leben können. Windsor spricht dennoch von einer wachsenden, einheimischen Christenheit. «Wir sehen, wie jemenitische Gläubige wachsen und die Verantwortung der Leiterschaft wahrnehmen.»
Die einheimischen Christen bitten zudem um Gebet für Frieden und Gerechtigkeit und dass die Rechtsstaatlichkeit wieder umgesetzt wird. Auch ist es ihr Wunsch, dass die terroristischen Gruppen und Ideologien abgelehnt werden, dass Gott die Hausgemeinden schützt, dass die Gläubigen Gottes Wahrheit und Grösse verbreiten können und dass Gott die Herzen jener verändert, die Gewalt als Lösung ansehen.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / MNN / MEC