Christenverfolgung

Christen in Nepal freigesprochen

Acht nepalesische Christen wurden vor Gericht freigesprochen. Ihnen war vorgeworfen worden, verbotenerweise evangelisiert zu haben. Es war der erste Gerichtsprozess dieser Art nach einer weitreichenden Verfassungsänderung.

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3 Mitarbeiter des christlichen Lehrerausbildungsprogramms «Teach Nepal».
Die sieben Männer und eine Frau hatten 2015 nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal traumatisierten Kindern geholfen. An einer christlichen Privatschule hatten sie dabei auch Broschüren über Jesus weitergegeben. Weil aufgrund der neuen nepalesischen Verfassung jegliche Evangelisation verboten ist, wurden sie zunächst verhaftet, später aber gegen Kaution freigelassen.

Predigt oder nicht?

Fünf der Freigelassenen sind Mitarbeiter des christlichen Lehrerausbildungsprogramms «Teach Nepal». Die anderen beiden sind Schulleiter. Im Anschluss an ihre Verhaftung wurde auch ein befreundeter Pfarrer festgenommen. Führende Christen in Nepal begrüssen jetzt den Freispruch der Angeklagten im Gerichtsprozess.

Der Vorsitzende von «Teach Nepal», Barnabas Shrestha, erklärte laut Christianity Today, dass sie «von einem Pastor eingeladen wurden, in der Schule seelsorgerlich zu helfen». Es handelte sich zwar um eine christliche Schule, aber nicht alle Schüler waren Christen. Daran entzündete sich auch die Kritik. Doch Shrestha stellte klar, dass niemand versucht hatte, Kinder zu bekehren. Der Vorwurf der Polizei, sie hätten das Evangelium gepredigt, träfe nicht zu.

Schwieriges Umfeld

Christen in Nepal erleben zunehmend Einschränkungen wegen ihres Glaubens. Gerade letzte Woche kündigte die Regierung nach Angaben eines Missionars an, dass Leiter von christlichen Waisenhäusern und Internaten in Kathmandu grosse Geldstrafen zahlen müssen, wenn in ihren Einrichtungen nur ein christlich geprägtes Heft gefunden wird. Darüber hinaus können Besitztümer beschlagnahmt oder Häuser geschlossen werden. Laut Regierung ist auch das Beten mit Kindern oder die Teilnahme an einer christlichen Kinderstunde verboten. Ein nepalesischer Christ, der anonym bleiben möchte, ergänzte gegenüber «World Watch Monitor» (einem Portal, das über verfolgte Christen berichtet), dass das Sozialministerium plane, jegliche christliche Aktivitäten zu unterbinden, die aus dem Ausland unterstützt werden.

Hintergründe

Bis 2006 war Nepal der einzige Staat weltweit, in dem der Hinduismus Staatsreligion war. Dies änderte sich mit der Entmachtung des Königs und die Republik Nepal wurde laut Verfassung ein säkularer Staat. Die Hoffnungen der Christen auf grössere Religionsfreiheit gingen jedoch nicht in Erfüllung. Bischof Narayan Sharma erklärte: «Wir dachten, dass wir in einem säkularen Land mehr Freiheit hätten. Aber der Vorfall und die Haltung des Staates dazu zeigen, dass sie strenger durchgreifen und verhindern wollen, dass das Christentum sich weiter ausbreitet.»

Zum Thema:
Solidarität: Schweizer Hilfswerke und Nepal
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Datum: 08.12.2016
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Christianity Today

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