Ex-IS-Kämpfer
Er kam, um christliche Helfer zu töten – und fand zu Jesus
Durch die Gräueltaten des Islamischen Staates und die Standhaftigkeit der Christen kommen immer mehr Menschen im Nahen Osten zum Glauben. Abdul* dagegen hatte am Islam festgehalten. Doch als er mit dem festen Vorhaben nach Amman reiste, die christlichen Helfer dort zu töten, geschah etwas völlig Unerwartetes.
Das Grauen des Islamischen Staates (IS) hat sich über den gesamten Nahen Osten verbreitet. Auch Moslems, die bisher nicht extrem waren, werden gezwungen, dem IS beizutreten, andernfalls werden sie gekidnappt oder ermordet; Christen werden gezwungen, ihrem Glauben abzusprechen oder sie werden auf grausamste Weise gefoltert und getötet. Und diejenigen, denen es gelingt zu fliehen, sind trotzdem noch nicht sicher. Der Leiter einer christlichen Organisation, dessen Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt wird, berichtet gegenüber dem Mission Network News von der Situation in den Flüchtlingslagern des Nahen Ostens: «Die muslimischen Gangs kommen als Flüchtlinge, aber sie haben ihre Agenda. Sie sind wie die Mafia. Sogar innerhalb der Camps werden Menschen getötet…»Etwas hielt ihn vom Töten ab…
Auch Christen, die den Flüchtlingen in den Lagern helfen, stehen in Lebensgefahr. Ein weiterer Leiter einer Organisation, die mit dem Missionswerk Christian Aid Mission zusammen arbeitet, berichtet von Abdul*, einem Muslim aus Nordsyrien. Er war, wie so viele andere Männer auch, vom IS gezwungen worden, am Heiligen Krieg teilzunehmen. Als sein Bruder jedoch in den Kämpfen ums Leben kam, floh er aus dem Land und vor dem IS. Trotzdem hielt er weiterhin am Islam fest, Christen und Juden waren für ihn unreine «Schweine».
Zu diesem Zeitpunkt hörte Abdul, dass seine Verwandten nach Amman, Jordanien geflohen waren und dort in einem Camp Hilfe von Christen erhielten. Das durfte nicht sein! Er fuhr sofort nach Amman mit einem einzigen Ziel: die Christen, die seinen Verwandten halfen, zu töten. Dort angekommen, ging er zu einem christlichen Treffen, um die dort anwesenden Helfer umzubringen – doch irgendetwas hielt ihn davon ab.
Vom Saulus zum Paulus
In der folgenden Nacht sah Abdul Jesus im Traum. Das brachte ihn völlig durcheinander. Am nächsten Tag ging er erneut zu dem Treffen und sagte: «Ich bin gestern gekommen, um euch zu töten. Aber letzte Nacht sah ich Jesus und ich möchte wissen, was ihr lehrt – wer ist diese Person, die mich davon abgehalten hat, euch zu töten?» Die Helfer begannen, ihm von Jesus zu erzählen. Unter Tränen übergab Abdul sein Leben Jesus Christus. Heute ist er aktiv in der Gemeinde involviert und hilft anderen Flüchtlingen.
«Die Arbeit ist kaum zu bewältigen»
Der Märtyrertod der vielen Christen, die bereits durch die Hände des IS sterben mussten, hinterlässt Spuren in den Menschen des Nahen Ostens. Der Leiter einer weiteren Partnerorganisation von Christian Aid Mission hat im August elf Mitarbeiter und einen ihrer Söhne verloren, sie wurden brutal vom IS umgebracht. Doch «sie beteten laut und erzählten bis zum letzten Atemzug von Jesus, vor allen Dorfbewohnern. Das wurde zum Zeugnis für andere…», berichtet der Leiter und bittet um Gebet für die Angehörigen der Getöteten, aber auch für sich selbst. «Das alles ist sehr schwer für mich. Was haben die Menschen falsch gemacht, dass sie so sterben müssen? – Doch etwas ist geschehen: Immer mehr Leute werden gerettet. Der Dienst wächst und wächst. Früher beteten wir lange dafür, dass eine Person mit muslimischem Hintergrund zum Glauben kommt – heute sind es so viele, dass wir kaum die Arbeit mit ihnen bewältigen können!»
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Aid Mission / MNN