Speisung der 4000
Türkisches Hochzeitspaar speist über 4000 syrische Flüchtlinge
Ein Hochzeitspaar aus der südtürkischen Stadt Kilis verteilte während der Hochzeit Essen an 4000 syrische Flüchtlinge. Die frisch Vermählten gaben selbst Essen an die Bedürftigen aus.
Esra Polat und Fethullah Uzumcuoglu hiessen mehrere tausend vertriebene Menschen zu ihrer Hochzeit willkommen. Gemeinsam mit einer lokalen Hilfsorganisation, die eine Essensausgabestelle zur Verfügung stellte, wurden über 4000 syrische Flüchtlinge verpflegt.Das Paar war noch in den Hochzeitskleidern, als es den Vertriebenen die Speisen reichte. Zudem schossen sie einige der Fotos der Feier mit Leuten aus dem Lager.
Die Idee war dem Vater des Bräutigams, Ali Uzumcuoglu, gekommen; er wünschte, dass das Paar seinen Tag mit «den syrischen Brüdern und Schwestern» teilen sollte. Einen Teil der Kosten trug die Familie.
Kultur des Teilens
«Ich dachte, ein köstliches Mahl mit der Familie und Freunden zu teilen, ist unwichtig, wenn man weiss, dass so viele bedürftige Menschen gleich nebenan leben», wird der Vater zitiert. «Also teilte ich diese Idee meinem Sohn mit. Ich bin sehr froh darüber, dass er eingewilligt hat und dass sie ihre neue, glückliche Reise mit einer derart selbstlosen Aktion begonnen haben.»«Als er das seiner künftigen Frau sagte, war sie zunächst schockiert, weil es bei der Hochzeit um die Braut und den Bräutigam geht, sagt Hatice Avci, Sprecher des Hilfswerks KYM. «In der Südosttürkei herrscht aber eine Kultur, in der gerne Essen und Tisch geteilt werden. Deshalb willigte die Braut ein. Und hinterher war sie sehr erfreut.»
Laut UNHCR leben derzeit rund 1,8 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei, kein anderes Land hat so viele Vertriebene aufgenommen.
Video von der «Speisung der 4000» Flüchtlinge:
Zum Thema:
Christsein mit Konsequenzen: Naher Osten: Amina gewährt verfolgten Frauen Unterschlupf
Türkische Gemeinde ist klein: «Doch es ist möglich, wunderbare Dinge zu tun»
Aufbruch in Flüchtlingslagern: «Überall werden Zeltkirchen eröffnet»
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Gospel Herald