Fussball
Iranischer Christ wird Captain des Nationalteams
Erstmals in der Geschichte des schiitisch-dominierten Iran wird die Fussball-Nationalmannschaft von einem Spieler geführt, der stolz auf seine christlichen Wurzeln ist. Vor kurzem wurde Andranik «Ando» Teymourian (32), der zur armenischen Konfession gehört, zum Captain ernannt.
Bislang bestritt der defensive Mittelfeldspieler Andranik «Ando» Teymourian 91 Spiele mit dem Nationalteam. Dabei gelangen ihm acht Tore. Der Iran rangiert um den 40. Platz in der FIFA-Weltrangliste herum.Ando steht zu seinem christlichen Glauben: Oft wird gesehen, wie er sich bekreuzigt. «Ich bin glücklich, dass ich als Christ in einem muslimischen Team spielen kann», sagt der neue Captain, der wegen seiner Frisur auch «Samurai» genannt wird. Gleichzeitig sei er stolz, sein Land auf dem Fussballfeld präsentieren zu dürfen.
«Ich habe armenische Wurzeln, doch ich habe den iranischen Pass und bin stolz darauf. Ich hoffe, dass ich den bereits guten Ruf der Armenier in unserem Land noch verbessern kann.»
Von den Wanderers zu Tractor
Früher spielte er für die Bolton Wanderers und Fulham in der englischen Premier League. Nun können seine Künste in der iranischen Liga bewundert werden, er tritt für Tractor Sazi Tabriz an.
Die Armenier im Iran stellen eine Minderheit von rund 300'000 Christen. Sie sind gut integriert, so etwa der Musiker Loris Tjeknavorian oder Sombat Hacoupian, der eine Kleiderlinie für Männer entwarf. Christen ist es laut «Guardian» erlaubt, Alkohol zu brennen (der für die Muslime im Land strikt verboten ist) und Schweinefleisch zu essen.
Zeichen des Wandels
Beobachter mögen zur Stunde nicht von einem wirklichen Wandel reden. Auch wenn die Regierung im letzten Jahr eine halbe Million Dollar an das jüdische Spital in Teheran stiftete und nun ein Christ Captain des Nationalteams ist, bleiben sie skeptisch. Konvertiten haben noch immer einen schweren Stand im Land.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Guardian / Christian Today / Elam