Schlagfertiger Pastor im TV:
«Die Inder kennen Jesus schon, jetzt wollen sie ihn sehen»
In einer Gegend Indiens, in der evangelistische Events schon lange nicht mehr möglich sind, ist Sanjay Sankar tätig. Auf kluge und umsichtige Art bringt er den Menschen Jesu Liebe nahe – und fand sogar im Fernsehen beim kritischen Thema der Bekehrungen eine unanfechtbare Antwort.Sanjay Sankar* ist Pastor und Leiter eines evangelistischen Dienstes in Uttar Pradesh, Indien. Öffentliche Evangelisationen sind hier schon lange nicht mehr möglich, da radikale Hindus solche Events stören würden und auch die Moslems, zu denen die Hälfte der Bewohner dieses Gebietes zählen, tendieren zu Gewalt gegen Christen. Deshalb sah sich Sankar mit dem Rücken zur Wand, als er bei einem Fernsehinterview gefragt wurde, ob Bekehrungen erlaubt werden sollten. Egal, was er antwortete, es bestand immer die Gefahr, dass die Situation in der Gegend eskalieren könnte.
«Jesus bekehrt die Menschen»
Doch der 63-jährige Pastor überraschte den Fernsehmoderator mit seiner Antwort. Er sei «entschieden gegen religiöse Bekehrungen», aber das Christentum sei auch keine «Religion», sondern der Glaube an eine Person. «Jesus hat nie etwas über religiöse Bekehrung gelehrt», so der Pastor. «Er lehrte, dass sich das Herz ändern muss und genau darüber predigen wir. ... Ich gebe das weiter, was ich glaube, und Jesus ist derjenige, der die Menschen bekehrt. Er verändert ihre Herzen und wenn sie dann in meine Kirche kommen, ist das nicht mein Problem. Es ist sein Problem. Geh doch zu ihm und frag ihn!»
Auf die Frage, was genau mit der Veränderung des Herzens gemeint sei, erklärte Sanjay Sankar, dass es beim Christentum nicht in erster Linie um das richtige Verhalten und Verpflichtungen gehe, wie beim Hinduismus, sondern zu allererst um den Glauben, aus dem dann die guten Werke wachsen. «Im Christentum gibt es nicht die Pflicht, zur Kirche zu gehen, Menschen zu bekehren und dies oder jenes zu tun. Es geht zuerst um den Glauben und jeder kann glauben, sogar du kannst an Jesus Christus glauben!» Auch seine muslimischen und hinduistischen Freunde waren von der Antwort überrascht, denn er schaffte es, diesem brisanten Thema den Wind aus den Segeln zu nehmen.
200 Gemeinden gegründet
Es liegt dem Pastor am Herzen, andere Menschen zu segnen, statt Barrieren aufzubauen. Daraus ist ein Werk entstanden, in welchem bislang 127 einheimische Pastoren und Missionare ausgebildet wurden und das 200 Gemeinden gegründet hat, 10 davon unter den Bhojpuri-sprachigen Menschen, die bisher noch nicht viel Kontakt mit dem Evangelium hatten. Ausserdem führt das Werk ein Waisenhaus und eine Schule für 800 Kinder, eine Ausbildungsstätte für Frauen und bietet evangelistische Events wie Jugendfreizeiten, Alphabetisierungskurse, Familienberatung, Verteilung von Filmen und Büchern sowie Handpumpen für sauberes Trinkwasser.
«Die Menschen in Indien wollen nichts von Christus hören, weil sie ihn bereits kennen. Er ist einer ihrer vielen hundert Götter», so Sankar. «Jetzt wollen sie Jesus wirklich sehen.» Und da in der Gegend aus Sicherheitsgründen keine öffentlichen evangelistischen Events mehr durchgeführt werden können, sind die Angebote des Werkes eine gute Möglichkeit, um den Menschen die Liebe Gottes nahe zu bringen.
* Name aus Sicherheitsgründen geändert
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Aid Mission
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