Philippinen
Bibelverse auf Taxis sind Gesetz
In der philippinischen Provinzhauptstadt Tagbilaran sind Taxifahrer per Gesetz verpflichtet, einen Bibelvers auf das Heck ihrer Dreirad-Taxis aufzumalen. Wer sich nicht daran hält, muss ein Bussgeld zahlen oder verliert gar seine Taxilizenz. Die meisten Einwohner sind stolz auf diese Taxis und ihre christliche Botschaft.
Tagbilaran hat ungefähr 100'000 Einwohner und liegt auf der Urlauberinsel Bohol, 600 Kilometer südlich von Manila. Weisse Strände und Palmen ziehen die Touristen an. Wer in der Stadt vorwärtskommen möchte, findet kaum ein normales Taxi, dafür unzählige Tricicles – die lauten und schnellen Motorrad-Dreiräder bestimmen das Strassenbild. «Man erreicht damit jeden Teil der Insel. Sie sind billig und vier bis sieben Personen passen hinein», erklärt Dennis Cantina, der seit zehn Jahren Tricicles baut. Er lächelt: «Aber sie sind nicht nur das zuverlässigste Transportmittel, auf dem Heck jedes Tricicles steht eine Botschaft der Hoffnung.»
Rollendes Evangelium
Vor 22 Jahren beschlossen die Stadtabgeordneten, dass jedes Tricicle einen Bibelvers auf dem Heck benötigte. Stadträtin Lucille Lagunay erklärt: «Mit der biblischen Botschaft auf jeder Maschine sehen die Pendler jeden Tag das Evangelium. Dies unterstützt uns dabei, den Frieden in der Stadt zu bewahren.» Stolz verweist sie auf gesunkene Kriminalität, stärkere Familien und eine im Vergleich zu anderen Städten auf den Philippinen friedliche Stadt. «Wer denkt schon an Verbrechen, wenn er den ganzen Tag überall Bibelverse sieht?»Eine Stadt fährt für Jesus
3'000 Taxilizenzen gibt die Stadt jährlich an Tricicle-Fahrer aus. Der zuständige Sachbearbeiter erklärt: «Wir sind die einzige Stadt auf den Philippinen mit solch einer Regel. Die Welt soll es wissen, dass wir eine gottesfürchtige Stadt sind und die Bibelverse uns dabei helfen, Gott näher zu kommen.» Ohne Bibelvers auf dem Tricicle gibt es keine Taxilizenz – und jedes Dreirad erhält einen anderen Vers, Duplikate sind verboten. Nachdem ein Fahrer die Lizenz erneuert und «seinen» Vers erhalten hat, begibt er sich zu einem Maler wie Buala Siongiex, der seit Jahren für das Aufmalen der Texte zuständig ist. «Ich liebe die Bibel», unterstreicht er. «Jedes Mal, wenn ich einen Vers aufmale, inspiriert es mich selbst. Es ist eben das Wort Gottes und führt uns.»
Eine glücklichere Stadt
Vor vielen Jahren begannen immer mehr Taxifahrer, unanständige Bilder und Sprüche auf ihre Tricicles zu malen – die Verordnung hat das gestoppt. Und die Pflicht, Bibelverse zu verwenden, wird immer noch positiv wahrgenommen. CBN News erhält Kommentare wie diesen: «Wer Gottes Wort liest, kann gar nicht anders als sich lebendig zu fühlen. Selbst ein kleines bisschen von Gottes Wort macht glücklich.» Ein Fahrer, Crisenel Escudero, meint: «Die Leute bedanken sich immer für meinen Bibelvers. Sie sagen, er hätte sie berührt. Es tut immer gut, uns daran zu erinnern, dass es Gott gibt.»
Die Einheimischen geben zu, dass ihre Tricicles zu laut und manchmal ein Schandfleck für die Stadt sind. Doch sie sind nicht nur bequem, sie haben auch eine Botschaft für Einwohner und Besucher der Stadt. Dennis Cantina denkt: «Sie erinnern uns an die Wichtigkeit der Bibel und daran, dass wir uns auf die Güte Gottes und all das, was er für uns getan hat, verlassen können.»
Dreirad-Taxis in den Philippinen
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Sicher ans Ziel
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / CBN News