Junge Christen beteiligen sich

Demonstrationen in der Türkei

Mit den Demonstrationen in der Türkei wendet sich die junge Generation vor allem gegen eine Einschränkung ihrer persönlichen Freiheiten, nicht aber um mehr Religionsfreiheit, so Baptistenpastor Ertan Cevik aus Izmir.

In mehr als 50 Städten des Landes sei es zu Protesten gekommen. Daran beteiligen sich auch junge Christen, berichtet Cevik. Seit Tagen gehen Zehntausende auf die Strasse. Dabei kam es wiederholt zu Zusammenstössen zwischen Gegnern von Regierungschef Recep Tayyip Erdogan und der Polizei. Auslöser für die Proteste war die gewaltsame Auflösung einer Demonstration gegen Bauvorhaben auf dem Gelände des Gezi-Parks am Taksim-Platz in Istanbul. Wie Cevik weiter sagte, verhalte sich der Grossteil der Demonstranten friedfertig. Allerdings gebe es auch «extreme Gruppen», die gewalttätig seien.

Religionsfreiheit unter Erdogan grösser geworden

Dem Pastor zufolge richten sich die Proteste unter anderem gegen gesetzliche Einschränkungen des Alkoholverkaufs und Aufforderungen, sich in der Öffentlichkeit nicht zu küssen. Es gehe aber nicht um mehr Religionsfreiheit. Sie sei für Protestanten unter der Regierung Erdogan grösser geworden. Christen beteten in ihren Gemeinden für einen friedlichen Verlauf der Demonstrationen und dafür, dass die Regierung «positiv» darauf reagiere.

Die Türkei hat rund 72 Millionen Einwohner, von denen 95 Prozent Muslime sind. Die Zahl der Christen liegt bei 120‘000, darunter sind etwa 4‘000 Evangelikale.

Datum: 07.06.2013
Quelle: idea

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