Von Gott geachtet
Wie eine Afghanin im Iran Hauskreisleiterin wird
Die Afghanin Fareiba und ihr Mann leben im Iran. Erst wurde Fareiba von ihrer Familie unterdrückt, später von ihrem Mann. Bis eine überraschenden Wende ihr Leben auf den Kopf stellt.
Afghanen, die im Iran leben, werden mehrheitlich als fanatische Muslime gesehen. Die Iraner trauen ihnen nicht. Auch wegen dem erheblichen Unterschied zwischen Mann und Frau in der afghanischen Kultur.
Umso erstaunlicher ist, dass Fareiba (Name geändert) aus einer muslimischen Familie Leiterin einer Hausgemeinde im Iran geworden ist. «Ich bin das vierte, ungewollte Kind, ich wurde bei mir zuhause als Fluch angesehen. Denn vor mir waren bereits drei Töchter zur Welt gekommen und meine Eltern wollten einen Sohn», erklärt Fareiba dem Hilfswerk für verfolgte Christen, Open Doors.
Mehr und mehr habe sie sich nutzlos gefühlt, nichts Gutes könne von ihr kommen, wurde ihr gelehrt. «Ich verlor mein Selbstvertrauen und war nicht fähig, in einer Gruppe mit anderen zu sprechen.»
Keine Achtung
Als sie dann einen Afghanen heiratete, fühlte sie sich akzeptiert. Doch ihr Mann achtete Frauen kaum – auch seine Gemahlin nicht. Aus seiner Sicht waren Frauen dazu da, Kinder zu kriegen, den Haushalt zu schmeissen und ihren Männern zu gehorchen.
«Die meisten Iraner sehen Afghanen als gefährlich an», berichtet Fareiba. Manche der persischen Christen aber versuchen Afghanen zu erreichen, was nicht ungefährlich ist. «Die meisten Afghanen im Iran sind fanatisch. Zu versuchen, einen Muslim zu konvertieren, ist im Iran ein Verbrechen, das erhebliche Probleme nach sich ziehen kann.»
Hochachtung
Fareibas Mann arbeitete in einer Firma, deren Manager Christ war. «Mein Mann sah, dass dieser Christ seine Frau ganz anders behandelte, mit Respekt. Und so fragte mein Mann ihn nach dem Grund. Der Manager antwortete ihm, dass Gottes Gnade ihn verändert habe.» Dies traf Fareibas Mann. Vier Monate später kam er zum Glauben an Jesus Christus.
Nach einem Besuch des Chefs wendete sich auch Fareiba Christus zu. Durch biblischen Unterricht verbesserte sich das Verhältnis zu ihrem Mann, er entschuldigte sich für sein früheres Verhalten.
Von Gott geachtet
Trotz aller Gefahren gibt es im Iran afghanische Hausgemeinden. «Seit nun zwanzig Monaten arbeiten wir in einer solchen Hausgemeinde mit», erzählt Fareiba gegenüber «Open Doors». Ihr Mann dient in der Gemeinde als Seelsorger. Und die einst scheue, unterdrückte Fareiba lehrt und predigt. «Eine Frau, die einst als nutzlos angesehen wurde, fand ihre Identität in Christus; nun bin ich nützlich. Ich spüre, dass ein Bibelvers für mich geschrieben ist, er steht in der Bibel, in 1. Korinther, Kapitel 1, Vers 28: 'Wer von Menschen geringschätzig behandelt, ja verachtet wird, wer bei ihnen nichts zählt, den will Gott für sich haben.'»
Es gehe nicht einzig darum, in einer Hauskirche zu dienen, sondern auch anderen afghanischen Frauen zu helfen, ihre Identität in Christus zu finden. «Ich bin sicher, dass viele Frauen in der Bibel entdecken können, dass sie fruchtbringend sein können.»
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch