Ungewöhnliche Evangelisation
Erst Tanz und Spiel, dann Predigt
Im Jahr 1949 gab es etwa 700.000 protestantische Christen in China. Heute sind es nach Berechnungen des Religionsstatistikers Jason Mandryk über 100 Millionen. Gerade einheimische Gemeinden haben teilweise sehr ungewöhnliche Formen, Menschen für Jesus zu gewinnen.
Der Präsident des Missionswerkes «China Partner», Eric Bürklin, berichtete dem Nachrichtenmagazin Mission Network News von einer registrierten Kirche, die eine spezielle Art von Evangelisation ausprobierte: «Sie haben den Ballsaal eines lokalen Hotels angemietet. Jedes Gemeindemitglied brachte einen Freund oder Verwandten mit, der keine persönliche Beziehung zu Gott hat. Es wurde getanzt, gemeinsam gespielt, und es gab Musik. Zum Ende predigte der Pastor eine evangelistische Botschaft. 60 Menschen übergaben daraufhin ihr Leben Christus.»
Andere Gemeinden sprechen auf der Straße Menschen an und erzählen ihnen ganz direkt von Gott. Ein Pastor, so Bürklin, hat so über 200 Menschen taufen können. Diese Art der Evangelisation ist in China nicht erlaubt. Bürklin berichtet: «Ich fragte den Pastor ganz direkt: ‚Ist das nicht illegal?‘ Er antwortete: ‚Wir haben die Behörden nicht gefragt. Wir haben es einfach getan. Wir dachten, wenn sie nichts sagen, dann ist es schon in Ordnung.‘»
«China Partner» bildet vorwiegend Gemeindeleiter aus. Nun bitten die Kirchen in China um Schulungen für Jugendliche, obwohl auch dies in China offiziell verboten ist. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen nicht dazu angeleitet werden, eine Entscheidung für eine Religion zu treffen. Doch das Interesse an Gott ist gerade bei jungen Leuten sehr groß. Eric Bürklin erzählt, dass er in einem Fast-Food-Restaurant ein intensives Gespräch mit einer 22-jährigen Studentin hatte. «Wir luden sie ein, in die Kirche zu kommen, wo wir unsere Schulung durchführten. Und sie kam tatsächlich.»
Webseite:
China Partner
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Mission Network News / China Partner