Positive Entwicklung
Japan erwacht geistlich - dank Hilfe aus der Schweiz
Am 11. März vor einem Jahr hat die dreifache Katastrophe die Bewohner Japans in ihrer Identität getroffen. Nach der Soforthilfe lancieren im Land der aufgehenden Sonne Christen verschiedene Langzeitangebote.
Jenes Ereignis, angefangen mit einem Erdbeben, gefolgt von einem Tsunami und einer Atomreaktor-Katastrophe, hat nicht nur Japan tief erschüttert. Seine Auswirkungen sind weltweit zu spüren, haben Politiker und Bürger gleichermassen bewegt. «In Japan selbst hat ein neues Zeitalter begonnen», ist Matthias Langhans überzeugt. Langhans ist bei Campus für Christus für Internetprojekte verantwortlich. Er hat die Arbeit für eine «Gott-kennen-Website» in Japanisch koordiniert. Das Projekt wurde von den fünf Werken Campus für Christus/Gottkennen.ch, Überseeische Missionsgemeinschaft, Schweizerische Allianz-Mission, Liebenzeller Mission und WEC (Weltweiter Einsatz für Christus) unterstützt.
Mehr als Überleben
«Die Zerstörungen durch die dreifache Katastrophe werden noch lange sichtbar sein, obwohl rasch auch international vielseitige Hilfe geleistet worden ist. So auch durch einen Zusammenschluss von verschiedenen christlichen Organisationen und Gemeinden der evangelischen Allianz», schreibt Tom Sommer von Campus für Christus. Und fügt an: «Die Wiederherstellung der seelischen Befindlichkeit der japanischen Menschen wird jedoch ungleich länger dauern.» Er und sein Team haben erkannt, dass in Japan das Internet nicht nur als Kommunikationsmittel dient, sondern oft auch die soziale Gemeinschaft darstellt. Die Gottkennen-Website www.knowinggod.jp wurde Anfang letzten Dezember gestartet. Wer im Internet nach Lebensthemen sucht, soll mit den neuen christlichen Websites abgeholt werden. Die neuen evangelistischen Internetangebote motivieren die Christen in Japan, vermehrt zusammenzuarbeiten, neue Gemeinden zu gründen und neue Angebote sichtbar zu machen. Dazu gehören Alphalive-Kurse, Gospelchöre, Kunstanlässe und mobile Cafés.
Einzelne geistliche Aufbrüche
Zur japanischen Kultur gehört es, freundlich zu sein und zu lächeln. Darunter verbirgt sich oft tiefes Unbehagen und Leid. Die über 20 000 Toten der Katastrophe in Fukushima sind die eine Seite, die jährlich über 30 000 Suizidtoten (pro Tag gegen 100) bringen eine tiefe innere Not zum Ausdruck.
Japanische Christen sind es kulturell gewohnt, dass ihre Leiter und Pastoren die seelsorgerliche und evangelistische Arbeit machen. Die Herausforderungen und Nöte sind aber so vielfältig geworden, dass Leiter dieser Aufgabe gar nicht gewachsen sind. «Der Wunsch wächst, dass sich jeder Christ seinen Gaben entsprechend für das Reich Gottes einsetzt. Langsam findet ein Paradigmenwechsel statt», beobachtet Tom Sommer. «Gemeinden werden bereit, suchende Menschen zu empfangen und ihnen den Weg zu Gott zu erklären. Wir schulen E-Coaches, die die Begleitung von suchenden Menschen via Internet übernehmen.»
Im Hinblick auf den ersten Jahrestag haben die fünf Projektpartner einen online-Gebetskalender zusammengestellt. Alle diese Aktivitäten lassen auf einen geistlichen Aufbruch im Land der aufgehenden Sonne hoffen.
Webseiten:
KnowingGod
Hope for Japan
Autor: Thomas Feuz
Quelle: ideaSpektrum Schweiz