Tiefe Spaltung im Parlament
Ecuador stoppt neues Abtreibungsgesetz
Die Nationalversammlung in Ecuador hat am 17. September ein neues Abtreibungsgesetz abgelehnt. Die Abstimmung verfehlte deutlich die nötige Mehrheit. Für den Gesetzestext, der von einer Kommission des Parlaments vorgelegt worden war, stimmten 65 Abgeordnete. Das sind fünf weniger als das nötige Mehr von 70 Stimmen. 59 Parlamentarier stimmten gegen die Vorlage.
Der Gesetzestext hätte die Abtreibung eines ungeborenen Kindes im Fall von Vergewaltigung, nicht autorisierter Insemination, Inzest oder bei Missbildung des Fötus legalisiert. Heute ist Abtreibung in Ecuador nur legal, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder im Fall von behinderten Frauen, die vergewaltigt wurden.
Katholische und evangelische Christen mobilisierten
Sowohl katholische Priester als auch evangelische Pastoren hatten einen gemeinsamen Gebetstag im Lande ausgerufen, um das Gesetz zu verhindern. Alfredo Espinoza, Erzbischof der Hauptstadt Quito, hatte die Parlamentarier aufgerufen, «ihre Hände nicht mit Blut zu beflecken». In der Hafenstadt Guayaquil hatten evangelische Pastoren weisse Särge mit schwarzen Kreuzen auf der Strasse aufgestellt, um gegen den Tod von «Leben, das mit der Empfängnis beginnt» zu protestieren.
Während der Sitzung des Parlaments hatten viele ausserhalb des Regierungsgebäudes protestiert. Viele feierten später das Ergebnis mit Gebet und Liedern auf den Knien. «Sie wollten ein Verbrechen gegen Unschuldige legalisieren, aber schlussendlich wurde der Wille des Volkes respektiert», erklärte Amparo Medina von der Organisation Pro Vida. «Das ist ein Sieg für die Kinder, die noch nicht geboren sind.»
Am gleichen Tag verabschiedete das Parlament in Ecuador andere kontroverse Gesetze, zum Beispiel den Gebrauch von Cannabis zu medizinischen Zwecken.
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Autor: Evangelical Focus / Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus / übersetzt von Livenet