Pastoren und Gemeindeleiter
14 Evangelische im Parlament von Costa Rica
Erstmals in der Geschichte von Costa Rica zählt die evangelische Fraktion im Parlament 14 Abgeordnete. Sie sind mehrheitlich Pastoren und Gemeindeleiter. Costa Rica nahm zuletzt 6'000 Schutzsuchende aus dem Nachbarstaat Nicaragua auf.
Erstmals in der Geschichte der zentralamerikanischen Nation zählt die Legislative eine evangelische Fraktion von 14 christlichen Abgeordneten. Sie alle gehören der christlichen «Partido Restauración Nacional» («Partei des Nationalen Wiederaufbaus», kurz PRN) an und wurden in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen im Februar gewählt.Die Mehrheit dieser neuen Parlamentarier sind evangelische Pastoren, Prediger und Gemeindeleiter. Dies ist ein neuer Trend in der politischen Welt Costa Ricas, da die PRN – geprägt von einer klaren christlichen Perspektive – im letzten Wahlkampf erfolgreich war und eine ungeahnte Unterstützung für ihre christlichen Werte und Prinzipien erhielt.
Gunst im Land gewonnen
Bisher hatte die Partei nur einen einzigen Vertreter in der Nationalversammlung. In den letzten vier Jahren vertrat einzig Fabricio Alvarado die Partei. Er wurde 2018 Präsidentschaftskandidat und verlor erst in der zweiten Runde, nachdem er die erste Runde gewonnen hatte (Livenet berichtete).
Die PRN entwickelte sich von einer Randpartei zur zweitgrössten des nationalen Parlaments. Am 1. Mai haben die 57 Abgeordneten ihr Amt im Parlament von Costa Rica angetreten. Obwohl die Partei des neuen Präsidenten mit 10 Mandatsträgern bei den Parlamentswahlen nur den dritten Platz belegte, gewann der PAC die Präsidentschaft für die vier Jahre dauernde Amtszeit (2018-2022). Das hat damit zu tun, dass sich mehrere kleinere Parteien an seine Seite stellten. Insgesamt hat keine Fraktion eine Mehrheit im Parlament.
Die PRN-Abgeordnete Ivonne Acuña wurde zur zweiten Sekretärin der Versammlung gewählt. Acuña ist Psychologin und Jugendpastorin.
Menschen flüchten nach Costa Rica
In diesen Tagen blickt das seit nun etwas mehr als zwei Monaten operierende Parlament auf ein solides Inland, das an ein unruhiges Nachbarland grenzt. Der 5-Millionen-Seelen-Staat blieb während den Umwälzungen und Bürgerkriegen in Lateinamerika neutral und stabil. Costa Rica trägt daher auch den Beinamen «die Schweiz Mittelamerikas».
Anders sieht es im Nachbarstaat Nicaragua aus. Seit dort gewalttätige Auseinandersetzungen begonnen haben, sind in diesen Tagen bereits rund 6'000 Menschen nach Costa Rica geflohen.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Evangelical Focus / NZZ