Versuch auf Kuba

Bibelverteilung vorerst wieder erlaubt

Über 45 Jahre war es auf Kuba verboten, Bibeln zu verteilen. Vor wenigen Wochen wurde dieses Verbot versuchsweise aufgehoben. Doch die neue Öffnung der Regierung zieht auch andere Religionen an: Bald beginnt der Bau von zwei Moscheen.

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Sollte die nun wieder erlaubte Bibelverteilung allerdings zu viele Probleme oder negative Rückmeldungen erzeugen, könnte das seit 1969 bestehende Verbot jederzeit wieder eingeführt werden, stellte David Isais von der Bibelkommission Kuba gegenüber dem Nachrichtenportal Joplin Globe fest. Die Bibelkommission Kuba arbeitet schon seit über sechs Jahrzehnten als Bindeglied zwischen der Regierung und den Gemeinden Kubas und ist Teil der Vereinigten Bibelgesellschaften.

Predigtvorbereitung mit geliehener Bibel

Bereits vier Mal hat die Organisation Revival Fires aus Montana (USA) Bibeln auf Kuba verteilt, insgesamt über 265‘000 Stück. Ihr Ziel ist es, eine Million Bibeln auf die Insel zu bringen. Bei den ersten Verteilungen mussten die Bibeln noch auf die Insel geschmuggelt und dort heimlich verteilt werden. Laut Cecil Todd, Gründer und Leiter von Revival Fires, brauchen über 1‘200 Gemeinden Kubas dringend Bibeln. Einige, so Todd, hätten nur ein oder zwei Bibeln für die gesamte Gemeinde zur Verfügung und viele Pastoren müssten sich sogar eine Bibel leihen, um ihre Predigten vorzubereiten. Die Bibelkommission wünscht sich aber nicht nur neue Bibel für die Gemeinden, sondern auch für Schulen, Gefängnisse und Bibliotheken.

Erste Moschee auf Kuba

Durch diese neugeschaffenen Möglichkeiten - die sicher auch mit dem Papstbesuch in Kuba im September zu tun haben - kommen immer mehr evangelische und katholische Missionare auf die Karibikinsel. Aber auch der Islam sieht eine grosse Chance – und so hat Saudi-Arabien bereits die kubanischen Behörden um Erlaubnis gebeten, zwei Moscheen bauen zu dürfen. Dies wären die ersten Moscheen in der kubanischen Geschichte. Zwar ist die Mehrheit der Bevölkerung laut Nachrichtenportal CBN immer noch katholisch, gefolgt von den evangelischen Christen, doch auch der Islam habe sich auf Kuba verbreitet.

Der kanadische Missionar Bob Tidd hilft mit, evangelische Leiter in Kuba auszubilden. Gegenüber CBN berichtet er, dass es auf der Insel zwischen 5'000 und 8'000 Muslime gibt. Dies seien vor allem Studenten aus Afrika und dem Nahen Osten, die an kubanischen Universitäten studieren und ihre Religion und ihre Bräuche dort ausleben. Doch evangelische Leiter in Kuba erarbeiten bereits besondere Studienpläne an den Bibelschulen, um die Muslime zu erreichen. Tidd erzählt: «Wir bereiten Videomaterial vor, um Kubaner zu trainieren, damit sie Muslime für Christus gewinnen können. Kubaner sind gute Missionare, sie sind im Nahen Osten gerne gesehen und haben eine enge Freundschaft mit den arabischen Ländern. Ich denke, ihnen wird Offenheit entgegengebracht, weil sie respektiert werden. Die Kubaner müssen aber bereit sein, über den Grund ihrer Hoffnung zu berichten, die in Christus liegt.» Einige Muslime, die mit einem Stipendium an eine kubanische Universität kamen, konnten bereits mit dem Evangelium erreicht werden und gingen als Christen zurück in ihre Heimatländer.

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Datum: 17.06.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / JoplinGlobe / CBN

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