US-Bobfahrerin
Von Magersucht befreit
Schon immer träumte die US-Amerikanerin Elana Meyers davon, einmal bei Olympia teilzunehmen, doch der Weg dahin ist lang. Als ihr grosser Traum zu platzen scheint, gerät die Athletin in eine Abhängigkeit, aus der sie selbst nicht mehr herausfindet. Heute hat sie ihre Sucht überwunden und lebt ihren Traum – wenn auch anders, als geplant.
Sport war mein Leben. Alles drehte sich um meinen Erfolg und meine Leistungen im Softballteam. Wenn ich gut spielte, fühlte ich mich stark und selbstbewusst.Der Weg in die Abhängigkeit
Als ich 16 war, hatte ich mit meinem Softball-Team eine miserable Saison, wir stiegen ab. Für mich brach damit eine Welt zusammen. Alle meine Ziele lösten sich in Luft auf. Ich war der Situation hilflos ausgeliefert. Ich hatte nichts mehr in der Hand. Aber ich wollte mein Leben kontrollieren und suchte nach irgendetwas, worüber ich die Macht hatte.
Wie besessen fing ich an, mein Gewicht zu kontrollieren. Ich hungerte, ich magerte mich herunter und fühlte mich mit jedem Kilo das ich verlor, erfolgreicher. Ich war so berauscht von meinem Erfolg, dass ich gar nicht bemerkte, welchen Schaden ich mir zufügte. Als ich schliesslich realisierte wie schlecht es mir ging, war ich bereits gefangen im Teufelskreislauf meiner Sucht.
Auf der Suche nach Wahrheit
Lehrer und Psychologen versuchten mir zu helfen. Doch ich wollte weiter die Kontrolle über mein Leben behalten und kam da nicht raus. Ich wusste, dass ich in meinem Leben noch etwas anderes brauchte. Und so fing ich an, mich mit verschiedenen Religion zu beschäftigen.
Ich las ein Buch über den Buddhismus und beschäftigte mich mit dem Christentum, beides berührte mich. Und dann las ich den Satz, der alles veränderte: Jesus sagt im Johannesevangelium (Kapitel 14, Vers 6): «Ich bin der Weg.» Ich kann nicht beschreiben, was dieser Satz in mir auslöste, aber er ging mich durch Mark und Bein. Ich begriff, dass ich niemals die Kontrolle über mein Leben haben würde und auch gar nicht haben muss, denn Jesus ist der Weg. Er hat die Kontrolle. Mit dieser Erkenntnis war es, als fiele eine grosse Last von meinen Schultern. Mit einem einzigen Bibelvers zerbrach Gott meine Sucht.
Im darauffolgenden Schuljahr schloss ich mich der christlichen Gruppe «Athletes in Action» an. Mehr und mehr lernte ich, was es bedeutet, Jesus nachzufolgen.
Dem Ziel entgegen
2003 wurde ich zu einem Testspiel des Softball-Nationalmannschaft eingeladen. Doch ich verspielte meine Chance. Mir wurde klar, dass ich in der Sportart nie gut genug für Olympia sein würde und stieg auf etwas für mich ganz Neues um, das Bobfahren.
Nach hartem Training durfte ich 2010 bei den Olympischen Spielen in Vancouver antreten und gewann Bronze im Zweierbob. Jetzt in Sotschi erneut dabei zu sein, ist grossartig. Und egal ob ich dort als Letzte ins Ziel fahre oder Gold gewinne, bei allem was ich tue, geht es um Gott. Mein Leben soll auf ihn hinweisen. Er ist der, auf den ich mich wirklich verlassen kann.
Am 18.02.2014 tritt Elana Meyers in Sotschi mit ihrer Teamkollegin Lauryn Williams im Zweier-Bob für die USA an.
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / Athletesinaction.com