Völkermord von Ruanda

Gott hat euch nicht vergessen!

Das Waisendorf in Rubengera entstand nach dem grauenvollen Völkermord in Ruanda. Es ist ein Zeichen der Dankbarkeit der Schwesterngemeinschaft «Abaja ba Kristo», die das Massaker überlebten.Die Schwesternschaft in Ruanda besteht aus über 40 jungen Frauen. Sie arbeiten in der Kirche, in den Schulen und im Kindergarten, in der eigenen Landwirtschaft, im Seminarhaus und im Waisendorf.

1994 hatten die Hutus das Ziel, alle Tutsis zu töten. In der Schwesterngemeinschaft «Abaja ba Kristo» lebten Hutu- und Tutsi-Frauen. Um ihre Tutsi-Schwestern zu schützen, beschlossen die Hutu, dass sie lieber alle gemeinsam sterben wollten, als ihre Mitschwestern den Mördern auszuliefern.

Die Schwestern kannten den Tag, an dem die Mörder kommen sollten. Zusammen mit ihrer holländischen Leiterin, Sr. Anke Slagmolen, versammelten sich alle in der Kapelle. Während die Männer mit dem Auftrag, die Schwestern zu töten, unterwegs waren, sangen und beteten die Schwestern beider Volksgruppen gemeinsam in der Kapelle. Sie waren bereit zu sterben.

Die Mörder trafen auf dem Weg den Pfarrer und den Präsidenten der Gemeinde Rubengera. Diese beiden Männer konnten die bewaffneten Killer davon überzeugen, dass es nicht gut sei, alle Schwestern zu töten. Deshalb gingen sie einen anderen Weg. Ein riesiges Wunder. Gott hat die Schwestern mitten in der Grausamkeit bewahrt.

Kein Tutsi – ausser den Schwestern von Rubengera – hat in dieser Gegend die Massaker überlebt. Auch die Schwestern verloren viele Familienmitglieder, doch sie selber durften leben. Deshalb war es für sie selbstverständlich, dass sie Gott für ihre Rettung danken wollten.

Sie bauten später mehrere kleine Waisenhäuser mit je 5 bis 10 Plätzen für Kinder, die durch den Völkermord ihre Eltern verloren hatten. Die Schwestern halfen den Waisenkindern, ihr schreckliches Trauma zu verarbeiten. Immer wieder zeigten sie ihnen: «Gott hat in all dem Schweren nicht vergessen! Er hat euch lieb!»

Die Waisen des Massakers sind heute alle erwachsen. Doch in den Häusern leben immer noch 63 Waisen und Halbwaisen. Sie haben ihre Eltern durch Aids oder bei der Geburt verloren oder lebten verlassen auf der Strasse. Wie damals die Waisen des Massakers werden sie liebevoll von Schwestern und jungen Frauen betreut. Auch diese Kinder brauchen die Liebe Gottes, damit sie ihr Schicksal annehmen und verarbeiten können.

Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von TextLive zur Verfügung gestellt.

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Datum: 11.11.2011

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