„Life is precious“: Christen in Kenya vereint gegen Abtreibung

Mit stillen Protestmärschen durch verschiedene Städte Kenyas haben am letzten Samstag Christen und andere Abtreibungsgegner die Heiligkeit des menschlichen Lebens unterstrichen.

In Nairobi begann der von evangelischen und katholischen Lebensrechtlern gemeinsam organisierte Marsch bei einer Brücke, dort wo Ende Mai 15 abgetriebene Föten hingeworfen worden waren. Der Grauen erregende Fund hat die Debatte im ostafrikanischen Land neu entfacht.

„Wir wollen den Leuten die Kinder ins Bewusstsein bringen, denen das Recht auf Leben verwehrt wurde“, erläuterte Erzbischof Mwana Nzeki den Zweck des Protests. Die Marschierenden trugen blutrote T-Shirts und wiesen mit Posters darauf hin, dass die Abtreibung nicht nur den Fötus ums Leben bringt, sondern auch die Mutter verletzt. „Leben ist kostbar! Schütze es!“ proklamierte ein Plakat.

Der presbyterianische (reformierte) Pfarrer Hezekiah Muraya sagte laut dem Bericht des Nachrichtendienstes Ecumenical News International, alle Christen sollten die Abtreibung ächten. „Das Problem nimmt zu durch den Einfluss des Westens, wo die Legalisierung verlangt wird. Wir rufen die Kirchen auf, darüber zu debattieren.“ (Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund SEK hat sich vor der Volksabstimmung im Juni 2002 für die Freigabe der Abtreibung im ersten Schwangerschaftsdrittel ausgesprochen.)

In Kenya können Frauen abtreiben lassen, obwohl der Eingriff an sich ungesetzlich ist (das Gesetz erlaubt Abtreibung bei Gefahr fürs Leben der Mutter). Die Lebensrechtsgruppen warnen die Regierung vor einer Fristenlösung.

„Eine Legalisierung der Abtreibung würde sich nicht vertragen mit dem afrikanischen Familienverständnis, das den Mann als Haupt sieht. Sie würde den Frauen die Freiheit zur Abtreibung ohne Zustimmung des Gatten oder der Eltern geben“, sagte die Frauenärztin Jean Kagia von der Lebensschutzbewegung. Sie ist empört, dass Abtreibungen ohne weiteres durchgeführt werden; dabei verlieren nach Kagia allein in Kenya jährlich 5'000 Frauen infolge von Komplikationen ihr Leben.

Quelle: Livenet/ENI

Datum: 18.08.2004
Autor: Peter Schmid

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