Junge Generation interessiert

Grösseres Augenmerk für Glauben auf dem Balkan

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Auf dem Balkan wächst das Interesse am Evangelium. Mehrheitlich ist die Bevölkerung orthodox oder muslimisch geprägt, das Evangelium wird (noch) als westlicher Einfluss angesehen. Doch die junge Generation zeigt laut Beobachtern ein wachsendes Interesse.

Bevor sie Jesus kennenlernte, hatte Gryta (Name geändert) aus Nordmazedonien ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Ihre Vergangenheit umfasst Missbrauch, Vernachlässigung und Gesundheitsprobleme.

Vor einigen Jahren traf sie Amy Williams, eine Missionarin des «International Mission Board» (IMB) der Baptisten. Amy freundete sich mit Gryta an und erzählte ihr von der grenzenlosen Liebe des Erlösers. Gryta ging dann zu einer Bibelstunde, wo sie mehr Freundlichkeit und Akzeptanz von anderen christlichen Frauen erhielt.

Starke Orthodoxie

Ihre Heimat ist eines von zehn Balkan-Ländern. Grytas Geschichte ist ein Beispiel für Gottes lebensverändernde Kraft und Erlösung im Leben der Menschen auf dem Balkan.

Zu diesem Teil Südeuropas gehören im Allgemeinen die Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien und Slowenien.

In dieser Region ist die östliche Orthodoxie die dominierende Religion. «Der Glaube ist so definiert, dass man sich auf die Lehren der Kirche verlässt und an ihrer Liturgie und ihren Sakramenten teilnimmt», hält Preston Pearce, der theologische Bildungsstratege des IMB für Eurasien, fest.

Evangelium als westlicher Einfluss angesehen

«Die Orthodoxen sind heute zwischen zwei kulturellen Strömungen gefangen: Ihre alte und allgegenwärtige orthodoxe Weltanschauung und die Flut von guten und schlechten Einflüssen, die aus dem Westen kommen. Leider verbinden sie manchmal das Evangelium mit allen Angeboten des Westens – Freiheit, Wohlstand, Infragestellung der Autorität und abnehmende Moral und Religion.»

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Albanien, im Kosovo sowie Bosnien und Herzegowina ist muslimisch.

Der Balkan ist zudem mit einer anhaltenden finanziellen Depression konfrontiert, die den Wunsch der Menschen nach materiellen Gütern deutlich macht.

Oft als Sekte betrachtet

Jeff Williams, IMB-Missionar in Mazedonien, beobachtete, dass «wer ein evangelisches Verständnis des Christentums angenommen hat und getauft wurde, oft als einer Sekte zugehörig betrachtet wird».

Durch die Kriege auf dem Balkan sind Religion und Ethnizität tief miteinander verbunden; für viele heisst dies, dass ein Serbe grundsätzlich Christ ist und ein Bosnier grundsätzlich Muslim.

Evangelisch zu werden bedeutet oft eine Neudefinition von dem, was man ist. Trotz dieser Herausforderungen stellen die Missionare fest, dass die jüngeren Generationen offen dafür sind, sich von ihren starken Bindungen an die nationale und religiöse Identität zu lösen. Gläubige, wie Gryta, zeigen mehr Mut im Glauben, das Interesse daran wächst.

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Datum: 03.03.2020
Autor: Libby Donaldson / Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press / Übersetzung: Livenet

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