«20 Minuten» berichtete
Iraner: «Ich will nicht zurück in die Hölle»
Am Freitag berichtete die Zeitung «20 Minuten» über einen Iraner, dem die Ausschaffung droht. Nach seinen Angaben entschied er sich in seiner Heimat für den christlichen Glauben. Inzwischen lebt er in der Schweiz und sagt, dass er im Iran bedroht wäre.
Ende August erhielt Farshad Ghane einen negativen Asylbescheid, berichtet «20 Minuten». Nun kämpfen seine Freunde mittels einer Online-Petition für seinen Verbleib in der Schweiz.Laut der Petition entschied sich Farshad 2015 in seiner Heimat für den christlichen Glauben. Diesen lebte er rund fünf Monate im Geheimen.
Dann bemerkte er, dass sein Haus von den Behörden beobachtet wird, nachdem die Untergrundgemeinde bereits durchsucht worden war. Er floh, da der Abfall vom Islam laut iranischem Gesetz ein Verbrechen ist, das mit mehrjähriger Haft (der Beispiele gibt es genügend) oder mit der Todesstrafe geahndet werden kann. Via Griechenland setzte er sich in die Schweiz ab.
«Gefahr weiterhin sehr gross»
Die Petition beschreibt Farshad als gut integriert, er spricht französisch, besucht eine christliche Gemeinde und durchläuft in Fribourg eine Multimedia-Designer-Lehre.
Bis zum 22. September wollen seine Freunde Rekurs einlegen, ansonsten müsste Farshad nach Ablehnung des Gesuches die Schweiz bis zum 17. Oktober 2019 verlassen.
Er wolle nicht zurück in diese «Folter-Hölle», wird Farshad Ghane von «20 Minuten» zitiert. Während das Staatssekretariat für Migration (SEM) keine Beweise dafür sieht, dass er die Aufmerksamkeit der Behörde auf sich gezogen habe, wird auch «Open Doors» die Stimme gegeben – ein Mitarbeiter des Werks erklärt, dass Konvertiten grundsätzlich besonders gefährdet sind, weil sie als «Ungläubige» vom Islam abgefallen sind: «Die Gefahr von Verfolgung ist nach wie vor sehr gross. Erst Anfang Jahr kam es zu mehreren Verhaftungen mit anschliessender Inhaftierung.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / 20 Minuten