Bildungssystem

«Arche»-Gründer fordert radikale Reform

Der Begründer und Leiter des christlichen Kinder- und Jugendwerks «Die Arche», Bernd Siggelkow, hat eine grundlegende Reform des deutschen Bildungssystems gefordert.Insbesondere Kindern aus bildungsfernen Schichten müsse ein Schulabschluss ermöglicht werden, der sie befähigt, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, sagte Pastor Siggelkow am Mittwoch in Berlin.

Zur Förderung der Bildungschancen sprach sich Siggelkow unter anderem für bundeseinheitliche Lehrpläne aus. Als Beispiel für die Probleme des föderalen Bildungssystems verwies er auf einen 15-jährigen Schüler aus einer «Arche»-Einrichtung, der aus Berlin-Reinickendorf nach Brandenburg zog, wo die Schüler seiner Altersstufe im Wissensstand ein Jahr voraus waren.

Weitaus größer noch seien die Differenzen zwischen Bundesländern wie Bayern und Berlin, sagte Siggelkow bei der Vorstellung seines Buches «Deutschlands verlorene Kinder. Warum unser Bildungssystem Verlierer produziert». Der «Arche»-Gründer fordert unter anderem mehr individuelle Bildungsförderung für sozial schwache Kinder und Migrantenkinder. Zur Verbesserung der schulischen Situation seien mehr Lehrer und kompetentes Begleitpersonal zur individuellen Förderung notwendig. «Wir brauchen Ärzte und unterschiedliche Pädagogen in den Klassen», betonte der Pastor. Bildungsferne hänge auch mit Mangelernährung, Armut und Vernachlässigung durch die Eltern zusammen.

Das christliche Kinder- und Jugendwerk «Die Arche» betreut deutschlandweit mittlerweile in 15 Einrichtungen sozial benachteiligte Kinder. Im Mittelpunkt stehen Freizeitgestaltung und Lernförderung nach dem Schulunterricht.

Datum: 20.09.2012
Quelle: epd

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