Gedenkfeier
«Äthiopische Juden sind Teil Israels»
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat das Leiden der äthiopischen Juden auf dem Weg nach Israel gewürdigt. Bei einer Gedenkfeier in Jerusalem für die Äthiopier, die während der Einwanderung ums Leben kamen, erinnerte er an ihre Geschichte.
Die Wurzeln der äthiopischen Juden reichen weit zurück in die biblische Geschichtsschreibung – einige sehen sie als Nachkommen des verlorenen Stammes Dan. Fakt ist, dass diese Volksgruppe seit Jahrtausenden von einer tiefen Sehnsucht nach Jerusalem beseelt ist und seit Urzeiten jüdische Bräuche pflegt.
«Sie gehören zu uns»
Netanjahu sagte, die Geschichte der äthiopischen Judenheit sei nicht zu trennen von der allgemeinen Geschichte des jüdischen Volkes. «Ihre Geschichte ist Teil unserer Geschichte und ihre Zukunft ist Teil unserer Zukunft.» Die gesamte israelische Gesellschaft müsse den Schmerz und den Verlust der äthiopischen Juden anerkennen, die in den 1980er und 90er Jahren ins Land kamen.
Während der «Operation Mose» 1984/85 waren zahlreiche Juden von ihren Dörfern in Nordäthiopien zu Fuss in den Sudan gegangen. Die «Operation Salomo» wiederum brachte 1991 an einem einzigen Wochenende Tausende Äthiopier per Flugzeug nach Israel.
Schmerzvolle Reise
Der 40-jährige Grenzpolizist Schay Schembal Wassa erzählte von seinem persönlichen Leidensweg nach Israel. Er hatte sieben Angehörige verloren: seine Mutter, vier Schwestern und zwei junge Nichten. Sie waren in einem Flüchtlingslager im Sudan gestorben. Die Familienmitglieder hätten diesen Verlust nie überwunden, sagte der Israeli äthiopischer Herkunft. Bis heute litten sie unter dem Schmerz dieser Reise.
Bei der Gedenkfeier waren auch Einwanderungsministerin Sofa Landver, der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat und Knessetsprecher Reuven Rivlin zugegen. Zudem nahmen der einzige äthiopische Knessetabgeordnete Schlomo Molla und der äthiopische Botschafter Yosef Hilawe an der Zeremonie teil.
Zum Thema:
Ein Stamm kehrt heim
Filmtipp:
«Geh und lebe», ein berührender Film von Radu Mihaileanu, über das Schicksal eines äthiopischen Waisenknaben. Filmrezension.
Filmtrailer auf YouTube «Geh und lebe»:
Einleitung
2. Teil
3. Teil
Quelle: Livenet / Jerusalem Post / Israelnetz