Kampf dem Grauen Star
Bis 2020 vermeidbare Blindheit weltweit überwinden
Mutige Ansage der «Christoffel-Blindenmission»: Bis im Jahr 2020 will das Hilfswerk die vermeidbare Blindheit weltweit überwinden. Bei 80 Prozent der Betroffenen kann der Verlust abgewendet werden, berichtet das Werk.
Rund 90 Prozent aller Blinden leben in Entwicklungsländern; dort ist die Behandlung von Augenerkrankungen oft unzureichend. Sehbehinderungen führen in der Dritten Welt vielfach zu Arbeitslosigkeit und in der Folge Armut. Das teilte die Christoffel-Blindenmission (CBM) auf Anfrage der evangelischen Nachrichtenagentur «idea» mit.
Grauer Star als häufigste Ursache
Die mit Abstand häufigste Ursache für eine Erblindung bei Erwachsenen wie auch bei Kindern ist der sogenannte Graue Star – eine Trübung der Augenlinse. Darauf ist rund die Hälfte aller Erblindungen, fast 20 Millionen, zurückzuführen. In Industrieländern gibt es dafür gute Behandlungsmöglichkeiten.
Mit einem kleinen ambulanten Eingriff kann die Linse ersetzt werden. In Entwicklungsländern kommt diese Operation zum einen aus Kostengründen kaum zum Einsatz, zum anderen mangelt es an Medizinern. Statistisch gesehen muss ein Augenarzt eine Million Menschen versorgen.
Bis 2020 vermeidbare Blindheit überwinden
Bei der «Woche des Sehens» vom 8. bis zum 15. Oktober 2011 will die CBM auf die Ursachen vermeidbarer Blindheit und deren Bekämpfung aufmerksam machen. Unter dem Motto «Sehen, was geht!» tourt die Organisation beispielsweise durch Schulen in Baden-Württemberg. Dort können Schüler erleben, was es heisst, blind zu sein und wie einfach es sein kann, Menschen das Augenlicht wiederzuschenken. Seit 1966 fördert CBM Spitäler in der Dritten Welt, die Operationen gegen den Grauen Star durchführen. Ein Eingriff bei Erwachsenen kostet 30 Euro.
Über 640'000 Operationen
Im vergangenen Jahr konnten rund 644.000 Star-Operationen mit Unterstützung der CBM ermöglicht werden. Zusammen mit anderen Organisationen verfolgt sie das Ziel, bis zum Jahr 2020 die vermeidbare Blindheit weltweit zu überwinden. Die CBM gehört zur Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) und unterstützt über 800 Projekte mit behinderten Menschen in 89 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.
Gegründet wurde sie 1908 von Pastor Ernst Jakob Christoffel (1876-1955), der im Orient blinden und ausgestossenen Menschen half.
In der Schweiz zählt CBM auf Botschafter wie den Musiker David Plüss, Moderatorin Jeanette Macchi und Clown Dimitri, international gibt unter anderem Fussball-Legende Pele seinen Namen für die Organisation.
Webseiten:
Christoffel Blindenmission Schweiz
Christoffel Blindenmission Deutschland
Christoffel Blindenmission Österreich
Quelle: idea