Melissa Lischer
Mit «Seashell» die Perle in der Muschel finden
Mit ihrer neuen Single will Melissa Lischer dazu ermutigen, dass man nach sich selber sucht und sich findet – und mit dem Vergleichen aufhört. «Das ist wie eine Perle in der Muschel.»
Melissa Lischer, was muss man über Ihre neue Single
«Seashell» wissen, was ist der Inhalt und wie ist das Lied entstanden?
Melissa Lischer: Das Lied ist in Zusammenarbeit mit
Tamara Olorga und Ricardo Britoli von Schendlermusic über Zoom entstanden.
Innert zwei Stunden hatten wir den Song kreiert. Seashell knüpft an das aktuelle beredete Thema «Body
positivity» und sich selber Annehmen an. Die Gesellschaft und die sozialen
Medien geben ein Bild vor, wie man sein müsste. Wenn man auf die Suche geht nach seiner Identität,
findet man diese im Inneren. Das ist ein grosser kostbarer Schatz, wie eine
Perle in der Muschel.
Welche Themen bewegen Sie generell – und weshalb?
Wie man in der heutigen Gesellschaft seinen eigenen
Weg gehen kann, trotz den Anforderungen. Es ist für mich herausfordernd,
Familienleben, Muttersein, Berufsleben und Karriere unter einen Hut zu bringen.
Wenn ich den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden möchten würde,
würde ich daran zerbrechen. Ich bin überzeugt, dass dies unmöglich zu schaffen ist,
ohne dass irgendjemand darunter leidet. Aber ich habe das ideale Rezept noch
nicht gefunden und bin immer noch auf dem Weg, es herauszufinden.
Gibt es ein besonderes Erlebnis, dass jemand mit einem
Ihrer Songs erlebte?
Es gab immer wieder solche Momente, in welchen Menschen
mir geschrieben haben: «Dieser Song hat mich sehr berührt» und sich bedankt haben. Das
freut mich dann immer sehr. Deswegen mache ich Musik.
Welche Feedbacks nach einem Auftritt bewegen Sie?
Vorwiegend positive, was mich sehr freut. Was ich
allerdings feststelle, ist, dass mir oft die Frage gestellt wird, ob ich dies professionell
mache. Wenn ich es dann bejahe, sind viele sehr erstaunt. Ich nehme an, es
verwundert sie, dass eine Frau mutig genug ist, diesen Weg einzuschlagen. Leider
gibt es immer noch zu wenig Musikerinnen die sich getrauen, rauszugehen und ihr
Ding zu machen. Ich ermutige jede, dies zu tun, egal in welchen Bereich. Seid
mutig!
Was ist Ihr Herzensanliegen?
Dass Menschen sich selber annehmen und sie selber sein können. Nur so können wir lieben und Liebe annehmen. Ist es nicht
der tiefe Herzenswunsch eines jeden Menschen, geliebt zu sein? Ich wünsche mir,
dass die Liebe selbst jedem begegnet und jeden verändert.
Was soll «Seashell» nun auslösen?
Dass man nach sich selber sucht und findet und mit dem
Vergleichen aufhört. Der Weg ist oft nicht einfach und braucht viel Mut, aber
wenn wir es nicht machen, wie wollen es unsere Kinder tun?!
Sehen Sie hier das Musikvideo zu «Seashell»:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet