Gott schickte sie nach Hamburg
«Wir dürfen die Botschaft der Bibel nicht verwässern!»
Madeleine und Gabriel Häsler folgten Gottes Ruf nach Hamburg. Im Livenet-Talk sprechen die Leiter von «Life on stage» darüber und teilen ihre Sorge, dass Christen zunehmend zentrale biblische Werte beiseiteschieben.
Als Familie verliessen Häslers das bequeme Nest in der Schweiz und zogen nach Hamburg. Über Zoom sprachen Madeleine und Gabriel im Livenet-Talk mit Livenet-Chefredaktor Florian Wüthrich.
Wenn Gott sendet …
«Gott hat zu mir gesprochen», wurde Madeleine von Gabriel überrascht, welcher damit direkt auf einen Umzug nach Hamburg zu sprechen kam. Ihre erste Reaktion war «Nein». Das passte ihr gar nicht. «Alles in mir hat sich gesträubt. Doch dann wurde mir klar, dass ich dem Ruf von Jesus folgen würde.» Schliesslich willigte sie ein.
«Auch für mich kam der Ruf nach Hamburg unerwartet», berichtet Gabriel. Es war ein ganz starker Impuls, die Stimme des Heiligen Geistes: «Gabriel, eure Zeit in Reitnau ist abgelaufen.» Damit hatte er nicht gerechnet. Nachdem Madeleine zu einem «Ja» gefunden hatte, wurden die Ausreisepläne von ihren Kindern, den Eltern und vielen Freunden auf teilweise sehr eindrückliche Weise bestätigt.
Neuer Alltag in Hamburg
«Als Familie hatten wir drei Gebetswünsche», erzählt Madeleine. «Dass die Kinder ihre Haustiere mitnehmen können, dass jedes ein eigenes Zimmer hat und dass wir dort wohnen dürfen, wo das Leben pulsiert und die Not am grössten ist.» Gott hat ihnen die erbetene Wohnung geschenkt: mitten in St. Pauli. Mit dem Umzug haben sich Häslers aber nicht von der Schweiz abgewendet. «Wir sagten nicht Nein zur Schweiz, sondern Ja zum gesamten deutschsprachigen Raum.»
«Es gibt Tage, wo wir von Heimweh überrollt werden und zurück möchten.» Madeleine spricht aber auch von begeisterten Momenten, an denen sie sich freuen, dort zu sein, wo Gott sie haben will. «Wir machen wöchentlich als Familie einen Einsatz», erzählt Gabriel. «Dabei haben wir tolle Begegnungen.» Sie machen den Menschen kleine Geschenke, sagen ihnen, dass Gott sie liebt und können oft für einzelne beten.
«Es gibt viele arme und obdachlose Menschen, denen wir Gottes Liebe bezeugen können», sagt Madeleine. «Wir haben erlebt, wie solche Menschen in Tränen ausgebrochen sind, so berührt waren sie.» Sie ist betroffen, wie liebeshungrig die Menschen sind. «Und wir haben so viel zu geben», hält sie fest. «Liebeshungrige Menschen gibt es nicht nur in St. Pauli, sondern in jeder Stadt – auch in der Schweiz.»
Wer Jesus im Herzen hat
«Intakte Familien sind in unserem Umfeld selten», berichtet Gabriel. Ein Mann machte deutlich, welche Ausstrahlung Familie Häsler habe. Oft seien sie sich dessen nicht bewusst. Auch bei ihnen fliegen mal die Fetzen und er frage sich dann, weshalb sie nicht in Frieden zusammen leben können. «Trotzdem: Als Menschen, die Jesus im Herzen haben, haben wir eine unglaubliche Ausstrahlung und deshalb gehen wir dahin, wo es am dunkelsten ist. Hier leuchtet das Licht von Jesus am stärksten.»
«Was macht denn mehr Spass, als ein abenteuerliches Leben in der Abhängigkeit von Gott?» Madeleine glaubt, dass jeder sich ein solches Leben wünscht. «Es gibt aber auch den Moment, wo man den Preis bezahlen und das eigene Leben hingeben muss.» Doch die Freude komme jeweils sehr schnell wieder. Gabriel bestätigt, dass Freude und Leid zusammengehören. «Gerade kürzlich habe ich den Bibelvers gelesen, der sagt, dass wir nicht nur das Vorrecht haben, an Christus zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden.»
«Deshalb sagte Jesus, wir sollen wachsam sein»
Gabriel ist immer wieder betroffen, wenn zentrale christliche Werte über Bord geworfen werden. «Wo sind unsere roten Linien, bei denen wir Gott mehr gehorchen müssen als den Menschen?» Anhand einiger Beispiele erzählt er, wie zentrale biblische Wahrheiten in Frage gestellt oder sogar verleugnet werden. «Deshalb sagte Jesus, wir sollen wachsam sein.»
«Jesus kam in diese Welt, um uns zu erlösen und mit dem Vater zu versöhnen.» Gabriel wehrt sich entschieden gegen die populäre Sicht, dass nicht primär der Mensch, sondern die ganze Welt gerettet werden muss. Damit erhalte die Verkündigung des Evangeliums denselben Stellenwert, wie beispielsweise der Einsatz für die Umwelt.
«Für uns ist klar, dass die Botschaft der Bibel nicht verwässert werden darf», ergänzt Madeleine. «Wenn Christen mit Lehren kommen, die meinem Verständnis der Bibel widersprechen, kann mich das schon ärgern.» Natürlich sei es nicht populär, den Menschen zu sagen, dass sie aufgrund ihrer Schuld von Gott getrennt sind. «Da müssen wir aber klar bleiben und dürfen das nicht abschwächen.» Sie habe entschieden, die Bibel als Wahrheit zu nehmen. Natürlich seien Aussagen wie beispielsweise über das Gericht und darüber, dass Menschen verloren gehen, nicht einfach aufzunehmen. «Wenn wir die Bibel aber als Ganzes nehmen, können wir es uns nicht leisten, etwas abzuschwächen. Wir müssen klar bleiben!»
Sehen Sie sich hier den ganzen Talk an:
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet